Eine Köchin
Eine Köchin. | |
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Author: | Fritz Reuter |
Text type: | Gedicht |
Comment: |
from: Polterabend-Gedichte
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Na, so wat lewt nich up dei Welt,
Un so wat krüpt nich up den Bähn!
Oll ... sien Dochte un ... sien Sähn,
So as mien Tanten mi vetellt,
Dei waren beir sich ok nu kriegen,
Dei sünd sich ok nu einig worr'n.
Dei Preiste sall sei trugen morr'n,
Und morgen sälen sei sich friegen.
»I wo?« sähr ik, »sei waren doch woll nich?«
»Ja woll!« sähr sei, »sei friegen sich,
Ick sall jo 'rute kamen morgen
Un sall dat Kaaken doa besorgen.
Die höh're Kochkunst nennt man dat.«
»Ih, Tanten ..., weist du wat?
Denn will ick mit di 'rute führen
Un will mien Glück doa mal probieren,
Ob sich dei jungen Lühr bequemen,
As Herrenkäksch mi antaunehmen;
Ick hew kein Kunditschon up Stährs!«
»Doa deihst du recht, mien Döchting«, sähr s',
»Gah du man 'rute nah dei beiren,
Wer weit, du kannst di doa vemeiren.« –
Na, seihn S', so is dat also kamen,
Dat mi mien Tanten mit sich nahmen.
Un wenn Sei noch kein anne hebben süllen
Un mi as Käksch sich meiren willen,
Denn hebb'n Sei keinen Unkoop dahn,
Ick war mien Saaken woll vestahn.
Un nicks nich is för mi tau schwoa,
Denn, seihn S', ick dehr all männig Joah
So in dei Käken 'rümme racken.
Un kaaken kann ick, na, ick segg! Und backen!
Dat Wate löpt Sei in den Mund tausamen,
Wenn mien Gerichte 'rin taum Eten kamen.
Mien Fisch un Tüften un mien Frikanßee!
Un denn mien Artsupp! Na, ick segg Sei, nee!
So'n Artsupp kennt dei Welt noch nich,
Rein dod d'rin eten kann man sich. –
Un nu, Madaming – seihn S', ick nenn Sei so,
Wiel't morgen doch so heiten dauhen deiht –,
Nu seggen S' mal, wat meinen Sei doato?
Wat krieg ick von Sei för Bescheid,
Will'n Sei up mienen Vörschlag hüren
Un mi as Käksch sich anglesieren?
Denn, seihn S', ick bün kein utveschamt Person,
Velang ok nich tau hogen Lohn,
Ick bün siehr rendlich an den Liew,
Un wenn ick kaak, kaak ick ok nich so riew.
Nee! All'ns wat recht is! Wat doatau deiht hüren,
Dat möten S' allerdings spendieren,
Mit Botte dörb'n S' nich alltau sporsam sin:
En Kläckschen doa, en Kläckschen hia,
En Kläckschen 'rinne in dat Füa,
Wat sin möt, seihn S', dat möt'e sin.
Un denn, denn möten S' noch velöben
Un mi doatau Erlaubniß geben,
Daß mich zu Zeiten af un an
Der Stiernenberger hier besuchen kann,
Er is en proprer Schuster un von Bildung sehr,
Un seihn S', Madam, wat will ick mehr?
Er liebt mir sehr, un Brummelsburger heißt er
Un hat mir neulich vor die Tür gewunken
Un uf die Bänk mich Herz un Hand geschunken,
Un uf den Harst, denn wird er Meister. –
Na, seihn S', mit Sei, doa wier ick nu taurecht,
Doch tau dat Friegen hüren twei;
Un doarüm kümmt denn, wie geseggt,
Ehr leiwe Schatz jetzt an dei Reih. –
Noch bün'ck mit jeden Herrn fahrig worr'n,
Un ok mit den'n, den Sei sich friegen morr'n,
Doa war ick fahrig ganz gewiß,
Wenn hei man bloß kein Pöttkenkieke is.
Denn seihn S', Madaming, dat's so'n Oart,
Dei kiekt uns ümme in dei Koart,
Dat steiht un deiht un kiekt un luurt
Un prätelt stets in einen furt,
Denn is dei Sauß nich recht, denn nich dei Brahren,
Denn is dei Pudding nich gerahren,
Denn is't tau solt, denn is't tau sua,
Un ümme steiht dat up dei Luua.
Doch so schient hei mi nich getacht;
Denn seihn S', Madaming, wenn'ck em so betracht,
As hei bi Sei doa sitten dauhen deiht,
Un ut enanne as en Flahren geiht,
As wier hei ut en Deig rutwöltert,
As hahr hei männ'gen fetten Happen
Mit gauren Rotwien 'runnespöltert,
Denn glöw ick nich, dat hei sich üm dei Schappen
Un üm dei Pött bekümmern deiht,
As Pöttkenkieke 'rümme geiht. –
Nee, seihn S', Madam, dei steiht nich up dei Luua,
Dat is 'ne hartfratsche Natua!
Un denn, Madam,
Seihn Sie ihn an,
Was is das vor ein schmuckes Mann,
Seihn Sie ihn hier,
Er's glatt un schier,
Als wenn't mein Stiernenberger wier.