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Page:Grundzüge einer tungusischen Sprachlehre (bub gb d4gCAAAAQAAJ).pdf/19

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XIV

Vorwort.

aufsteigender Reihe nach den Gelenken benannt sind und zwar, einer Andeutung zu Folge, nach denen der linken Seite; Januar bis März dagegen in absteigender Reihe nach den Gelenken der rechten Seite, wobei wahrscheinlich auch me-bilän zu schreiben sein wird. Der Name bukru für April steht vielleicht mit buksu, Hintern, in Zusammenhang. Des Name des Mai’s bezieht sich auf Gras, der des Juli aber besteht aus Fisch (oldro) und Pferd (morin), was an ähnliche Zusammensetzungen anderer ostasiatischer Völker erinnern könnte, sich jedoch wahrscheinlicher auf besondere Verhältnisse des nomadischen Haushalts bezieht; die Namen für Juni (gorbiägan) und August (irkin) muss ich unerklärt lassen. Gerstfeldt hat ausser den in der Beilage mitgetheilten Wörtern auch die Fingernamen aufgezeichnet. Sie lauten: urugun, der Daumen, onaxan oder ćurućo, der Zeigefinger, dolgu, der Mittelfinger, ćerapki, der vierte Finger, ćemitki (gaiaksa), der kleine Finger. Der zweite Name des Zeigefingers stimmt zu ᠵᠣᡵᡳᡵᡝ ᠰᡳᠮᡥᡠᠨ, auch der Mittelfinger steht dem ᡩᡠᠯᡳᠮᠪᡳ nahe; im Namen des vierten Fingers wittere ich das Wort gärbî, Name, so dass uns auch hier wie im Mandshu ᡤᡝᠪᡠ ᠠᡴᡡ und vielen andern Sprachen (s. Pott, Zählmethode S. 284) ein namenloser Finger vorläge. Der Name des kleinen Fingers ist mir nicht deutlich und stimmt nicht zu ᡶᡳᠶᠠᠩᡤᡡ das der Sanskritauffässung कनिष्ठा (s. Pott, S. 285) am nächsten steht[1]. Ferner theilt Gerstfeldt auch einige Sternnamen mit. Das Siebengestirn, der grosse Bär, heisst faula (hauwlen), wofür Middendorff ywlyn und owlyn darbietet; vielleicht steht diese Bezeichnung in Zusammenhang mit ᡶᠠᠯᠠᠨ, Weiler (von 10 Häusern). Der bei den nertschinskischen Tungusen vorkommende Name

  1. Bei dieser Gelegenheit bemerke ich, dass der Zeigefinger im Mandshu auch ᠮᠣᠴᠣ ᠰᡳᠮᡥᡠᠨ, Sprechfinger, und ᡩᡝᡵᡥᡝ ᠰᡳᠮᡥᡠᠨ heisst, welches letztere, wenn es mit ᡩᡝᡵᡤᡳ identisch ist, den Zeigefinger als den hohen oder Oberfinger bezeichnen würde; der Name des vierten Fingers ist im Mongolischen auch noch ᠢᠳᠠᠮ ᠬᠣᠷᠣᠭᠣᠨ‚ was ans dem Tib. ཡི་དམ, Schwur, Gelübde stammt; der Name des fünften Fingers ᠰᡳᡴᡝᠵᠠᡳ hängt wohl mit ᠰᡳᡴᡝᡴᡠ, pissen, zusammen