einer spontanen Gereut-Kolonisierung die Rede sein, die von der Mitte des 16. bis zum 18. Jahrhundert andauerte. Als Folge der mittelalterlichen Kolonisierung verringerten sich die Waldflächen und die Flächen von aufgegebenen, wieder zugewachsenen Kulturgrundstücken zugunsten intensiverer Kulturen. Gegen Ende des Mittelalters und zu Beginn der Neuzeit schwankte das Verhältnis zwischen den extensiver und intensiver bestellten Grundstücken. Stellenweise kam es seit dem Ende des 18. Jahrhunderts zu einer Ausweitung der Wälder für die Hammerwerke und den Holzhandel zu Lasten von Weiden und Bauernhöfen. Der Anteil der Nutzflächen (Äcker, Gärten, Weinberge) betrug gegen Ende des 19. Jahrhunderts in den Hochgebirgsgebieten der südöstlichen Alpen 0-3%. Höhere, etwas stärker besiedelte Gebiete in den Alpen wiesen zwischen 3% und 10% Nutzflächen auf. Gebiete mit über 10% Nutzfläche bildeten in der Alpenwelt eine Ausnahme.
Feldfrüchte, die in den Alpen angebaut wurden, waren in erster Linie Getreidearten. Beurteilt nach den Urbarabgaben, hatten in gebirgigen Gegenden Roggen und Hafer Vorrang vor dem Weizen. Der Roggen diente nicht nur als Nahrungsmittel, das Roggenstroh konnte auch als Dachdeckung, Streu usw. verwendet werden. Die Gerste wurde überall dort angebaut, wo Bier gebraut wurde (z. B. auf Sorsko Polje, wo vom Freisinger Grundherrn Kolonisten aus Bayern angesiedelt worden waren). Allerdings war der Anbau von Gerste geringer als derjenige von Hafer, Weizen und Roggen. Daneben wurde auch etwas Hirse angebaut, in Oberkrain noch Wicken.
Seit dem 16. Jahrhundert kamen als neue Kulturpflanzen Buchweizen, Mais und Bohnen auf, wobei letztere die ältere Ackerbohne lange nicht verdrängen konnten. Im 18. Jahrhundert war in Zusammenhang mit der Leinwandherstellung, besonders in der Umgebung von Škofja Loka (Bischoflack), auch der Anbau von Flachs weit verbreitet. Mitte des 19. Jahrhunderts kam es zu einem Niedergang der Leinenweberei und folglich ging auch der Flachsanbau zurück. Seit dem 18. Jahrhundert wurden Kartoffeln zunehmend beliebter. Nach den schlechten Ernten und der Hungersnot in den Jahren 1815-1817 begann man insbesondere in gebirgigen Gegenden mit dem Kartoffelanbau. In Kärnten wurde aus Kartoffeln Schnaps hergestellt. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war der Klee auf dem Vormarsch.
Aus dem Beschreibungen von Valvasor (1641-1693) erhält man den Eindruck, dass der Obstbau in Oberkrain sehr verbreitet war. Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts gewann er immer mehr an Bedeutung. Der Obstbau wurde staatlich gefördert, im 19. Jahrhundert auch von der Krainer und Kärntner land