Heutzutage dringt das Leben aus den Tälern allmählich auch in die slowenische Bergwelt vor. Dort, wo in der Nähe von Almen Strassen angelegt wurden und wo im Winter die Almhütten für den Fremdenverkehr genutzt werden, sind die Gebäude den neuen Anforderungen angepasst worden. Die Bergweiden veröden, die Almen verwildern. Im Vergleich zur Zeit vor dem zweiten Weltkrieg werden die Almen von den Bauern spürbar weniger genutzt; die Zahl der auf den Almen Beschäftigten ging um über die Hälfte zurück, auch die Zahl des Weideviehs nimmt ab. Die Veränderungen auf den Almen wurden durch die Industrialisierung ausgelöst, in deren Gefolge sich junge Arbeitskräfte anders orientiert haben. An manchen Stellen wurde der Rückgang der Viehzucht auch durch das Weideverbot in der Nähe von Wäldern mitbeeinflusst. Ein wesentliches Element bei diesem Rückgang stellt allerdings auch die Veränderung von Verwaltung und Eigentum in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg dar.
Die Viehzucht wird in der Bergwelt durch den Ackerbau ergänzt. Allerdings gibt es in den slowenischen Alpen wenig für den Ackerbau geeignete Flä¬ chen. Angebaut werden Hafer, Weizen, Roggen, Gerste und Buchweizen, an manchen Orten auch Mais, ferner Klee, Kartoffeln und Gemüse (Puffbohnen, Bohnen, Kohl und Möhren). Im 18. Jahrhundert wurden an manchen Orten auch Flachs und Hanf gepflanzt. Der Obstbau war in der Bergwelt schlechter entwickelt, da nicht überall die Voraussetzungen dafür günstig sind. Im Resia-Tal, im Trenta-Tal und im Tal von Bohinj ziehen im Sommer ganze Familien für einige Wochen auf die Maiensässe, wo sie Ackerbau betreiben, während der Grossteil des Viehs auf die Höhenalmen aufgetrieben wird.
Ein einträglicher Wirtschaftszweig ist heute die Forstwirtschaft. Im Berggebiet gibt es meist Nadelwälder. Der Wald ist nicht nur für seinen Besitzer nützlich; mit der Fällung und Holzbringung verdienen sich auch Waldarbeiter ihr Brot. Die Waldarbeit ist verhältnismässig einträglich. Auch Bauernsöhne aus Waldbauernhöfen gingen oft unter die Forstarbeiter und verbesserten ihre Einnahmen damit ganz erheblich. Die Waldarbeit wurde in den letzten Jahren durch Maschinen für die Fällung, Verladung und Rückung bis zu den Waldstrassen erleichtert.
Für das Leben der Waldarbeiter ist heute besser gesorgt als vor vierzig und mehr Jahren, als sie sich wochenlang im Wald aufhielten und nur zum Wochenende für einige Stunden heimgingen. Im Wald gab es in der Nähe der Arbeitsstätte eine Unterkunft - die Holzfällerhütte mit einem einzigen Raum, einer offenen Feuerstelle in der Mitte des Raumes und Liegen, einigen Bänken und