lung in der Ökonomie der Alpen ein, sein Aufschwung schlug sich in der sozialen und ethnischen Bevölkerungsstruktur nieder, hatte die Entstehung neuer Siedlungen zur Folge und bewirkte die Rodung von weiten Waldflächen auf den alpinen Hochebenen (Pokljuka, Jelovica, Mezakla).[17]
DIE MIGRATIONEN UND DIE ETHNISCHEN VERÄNDERUNGEN
Die Kolonisation ist gewöhnlich mit Migrationen, das heisst mit Wanderungen einer beträchtlichen Zahl von Menschen verbunden - wenn man dabei von der sogenannten Binnenmigration absieht, die eine Ansiedlung des landeseigenen Populationsüberhangs bedeutet. Die slawische Besiedlung am Anfang des Mittelalters gehört zu jenen Ereignissen in der Migrations-geschichte der Ostalpen, die das historische Bild dieses Raumes massgebend geprägt haben. Durch die slawische Besiedlung erhielt ein grösser Teil des Ostalpenraumes eine neue gesellschaftliche, wirtschaftliche, kulturelle und ethnische Struktur, die sich erst durch seinen Anschluss an den westlichen Zivilisationskreis allmählich änderte. Auch in diesem Raum setzte sich seit dem 9. Jahrhundert der fränkisch-deutsche Typ des Lehenswesens durch mit Grundherrschaft als grundlegender feudaler Wirtschafts- und Verwaltungseinheit und der Hube als dominierender landwirtschaftlicher Betriebseinheit. Diese neuen Organisationsformen ermöglichten - zusammen mit der Intensivierung der Landwirtschaft (Dreifelderwirtschaft) - grössere Produktion, Bevölkerungswachstum und Entstehung einer neuen Kulturlandschaft.
Zum Zwecke der Nutzung ihrer ausgedehnten und mit einheimischer Bevölkerung nur dünn besiedelten Ländereien holten die fränkisch-bayerischen Grundherren Kolonisten aus anderen, oft entfernten Gebieten, in der Regel aus ihren altbayerischen Ländereien beziehungsweise Herrschaften. In diesem Falle war die Kolonisation mit Fernmigrationen verbunden. Noch eine Regel, obwohl auch nicht ohne Ausnahmen, ist für diese hochmittelalterliche Kolonisationsphase zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert im slowenischen Raum charakteristisch. Einheimische Kolonisten waren meist slowenisch-, herbeigeholte Kolonisten meist deutschsprachig. Dies spielte jedoch keine Rolle bei der Besiedlung, waren doch am Anfang die fruchtbaren, leicht besiedelbaren und klimatisch günstigeren Gebiete (Flachland, Tallagen, Hügelland) mit Kolonisten beider Art intensiver besiedelt.[18]