diese Aufgabe erfüllt hatte, verschwand der Gemsjäger aus den Texten der Naturforscher.
Anmerkungen
1 Vgl. Friedrich Schiller, Wilhelm Teil, I. Akt 1. Szene.
2 Vgl. Gottlieb Sigmund Grüner, Reisen durch die merkwürdigsten Gegenden Helvetiens, II. Theil, London 1778, S. 273-275.
3 Grüner, S. 269.
4 Anton Friedrich Büsching, Neue Erdbeschreibung, Vierter Theil, 2. Aufl., Hamburg 1760, erwähnt die Gemsen nur im Zusammenhang mit der Schilderung der Alpenfauna; Johann Conrad Fäsi, Staats- und Erdbeschreibung der ganzen Helvetischen Eidgenossenschaft, 4, Theile, Zürich 1766-1768, fasst in der Einleitung (Bd. I.S. 34-37) die seit Scheuchzer geläufigen Fakten über Gemse und Gemsjagd zusammen und geht im Zusammenhang mit einzelnen Gebieten der Schweiz, v. a. Glarus (Bd. II, S. 401-402) und Graubünden (Bd. IV, S. 51), auf spezifische Aspekte wie Jagdbann und Ausrottung der Alpentiere ein; Gabriel Walser, Schweitzer-Geographie. Samt den Merkwürdigkeiten in den Alpen und hohen Bergen. Zürich 1770, S. 92-93 beschränkt sich darauf, Scheuchzer abzuschreiben; Gerhard Philipp Heinrich Norrman, Geographisch-Statistische Darstellung des Schweizerlandes. 4 Bde., Hamburg 1795-1798, erwähnt die Gemsen fast nur im Zusammenhang mit der Schilderung der Gebirgsfauna, bei der Beschreibung Graubündens merkt er zur Gemsjägerei an: «Die Gemsen vermindern sich in Bündten sehr, weil ihnen von einheimischen, und noch mehr von Tyroler Jägern so häufig nachgestellt wird, daher auch der Gewinn an Häuten und die Ausfuhr derselben jetzt nicht beträchtlich ist» (Bd. III, S. 2398-2399). Dem entspricht folgende Bemerkung Fäsis in bezug auf Bern: «Indess kann man die Vortheile dieser Jagd und das dadurch gewonnene Produkt nicht hoch anrechnen» (Bd. I, S. 356). Der deutsche Reisende Adolf Traugott von Gersdorf, Bemerkungen auf einer Reise durch die Schweiz im Jahre 1786. schreibt, im Berner Oberland dürften Gemsen nur geschossen werden, wenn ein Burger der Stadt mit von der Partie sei. Einzelnen Teilen der Schweiz gewidmete Bücher bestätigen diesen Befund, für Graubünden etwa bereits Nicolin Sererhard, Einfalte Delineation aller Gemeinden gemeiner dreyen Bünden, hg. v. Oskar Vasella,2. Aufl., Chur 1994, S. 100-102, der sich darauf beschränkt, ein paar Jägergeschichten zum besten zu geben. «Der neue Sammler» erwähnt in seinen Beschreibungen von Landesteilen das Vorkommen von Gemsen und gibt als einzige Schrift Auskunft über die Zahl der Gemsjäger (Schanfigg: 7-9, Rheinwald: 6), auch über den Ertrag, den eine geschossene Gemse bringt, doch wird der Gemsjagd auch hier keine wichtige ökonomische Bedeutung zugeschrieben, vgl. Der neue Sammler I 1805, S. 472-473; IV 1808, S. 63; V 1809, S. 120.
5 Johann Jakob Scheuchzer, Seltsamer Naturgeschichten Des Schweizer-Lands Wöchentliche Erzehlung (I-III), Zürich 1705-1707.
6 Adam Lebwald, Damographia Oder Gemsen-Beschreibung / In zwey Theil abgetheilet: Der Erste handlet Von dem Edlen Gemsen / der Andere Von der Cr afft / und Tugent-vollen Gemsen-Kugel. Saltzburg o. J. [nach 1693]. Mit der Bemerkung, er habe «dise Zeilen [...] in Mitten dess Winter-Monats 1693» geschrieben, gibt Lebwald einen Hinweis auf den Zeitpunkt der Entstehung des Buches, vgl. S. 4.
7 Vgl. Lebwald, S. 29.
8 Scheuchzer, «Von denen Gemsballen»,in: Naturgeschichten 1,1705, S. 165-168, hier S. 166.
9 Vgl. Lebwald, S. 41.