Schiffahrt auf der Adria durchzusetzen, was Triest und Fiume sehr behinderte. Der Handelsverkehr floss deshalb auch weiterhin in venezianische Häfen.
Den Tarifen der Strassenmautstellen in Bovec und Raibl ist zu entnehmen, dass die Verkehrsformen hier ganz unterschiedlich waren. Aufgeführt sind Abgaben von Einspännern, Mehrspännern, Weinwagen und Saumpferden.
DIE ISONZO-STRASSE IM 18. JAHRHUNDERT
Im 18. Jahrhundert wurden die Zentralbehörden in Wien wieder auf die Isonzo-Strasse als die kürzeste Verbindung zwischen deutschen und einigen österreichischen Ländern und dem Hafen von Triest aufmerksam. Die Idee war zwar derjenigen aus dem 16. Jahrhundert ähnlich, doch war die Ausführung in mancher Hinsicht anders. Das Interesse des Herrschers an einer Verbindung zum Meer kam nicht mehr aus Graz, sondern aus Wien.
Nachdem Triest 1719 zum Freihafen erklärt worden war, plante die Orientgesellschaft im Jahre 1722 den Bau einer Strasse über den Predil-Pass. Allerdings sind nach 1724 keine Spuren mehr davon zu finden. Das Vorhaben wurde aufgegeben, weil 1734 die Strasse über den Wurzenpass gebaut wurde, die auch diesen Verkehr übernahm. Die mangelhafte Wettbewerbsfähigkeit der Isonzo-Strasse ist in erster Linie auf zwei Dinge zurückzuführen: überhöhte Mautabgaben und schlechte Strassen. Eine staatliche Kommission, die sich im Jahre 1733 ein Bild von den volkswirtschaftlichen Verhältnissen in Innerösterreich machen wollte und unter diesem Gesichtspunkt auch die Strassen betrachtete, konnte an der Verbindung zwischen Lienz und Triest, zu der auch die Isonzo-Strasse gehörte, nichts Positives finden. Die Kommission wies in erster Linie auf die ungeregelten Mautverhältnisse hin. Die Frage der Mauten war ausschlaggebend beim Versuch, den jahrhundertelang aus dem Binnenland über Tirol in venezianische Häfen fliessenden Verkehr nach Triest umzuleiten. 1764 schrieb Graf Rudolf Chotek in einem Bericht an die Kaiserin Maria Theresia, dass die Isonzo-Strasse als Kommerzstrasse vorgesehen sei, doch nicht als solche instandgehalten werde. Der Staatsobrigkeit drängte sich in diesem Zusammenhang in erster Linie die Frage auf, wie der bis zum Meer über venezianisches Gebiet fliessende Verkehr nach Triest, zu den dort etablierten Kaufleuten umzuleiten