Abb. 2: Rohgusskuchen aus Fahlerzen des Tiroler Inntales. Hortfund vom Fuss der Höhensiedlung «Rachelburg», Gemeinde Flintsbach, Landkreis Rosenheim, Oberbayern. Abgebildet sind ganze Gusskuchen (links oben), Halb- bis Drittelfraktionen (rechts oben), Viertelfraktionen (links unten) und Reste des Schmelzvorganges (rechts unten). tales als idealtypisch gelten,[11] ein Ensemble, dessen einzelne Bestandteile, nämlich Burg oder Akropolis, geschützte Höhensiedlung und Talsiedlung ohne Zweifel in einem Funktionszusammenhang standen (Abb. I).[12] Einen Schlüssel zur Deutung stellt ein Hortfund dar, der 1992 im Bereich der Talsiedlung bei der Erweiterung einer Sandgrube entdeckt und planmässig geborgen werden konnte. Es handelte sich dabei um Gusskuchen mit einem Gesamtgewicht von fast genau 50 kg, die in ein Gefäss geschichtet waren. Sie wiesen unterschiedliche Grössen und Gewichte auf, wobei der überwiegende Teil aus Bruchstücken mit identifizierbaren Fraktionen bis zu einem Viertel bestand (Abb. 2). Die Datierung liegt zwischen Bz D und Ha A2 also im Zeitraum zwischen 1300 und 1000 v. Chr.
Nun sind Brucherzhorte in Süddeutschland zwar nicht gerade selten,[13] nur in Ausnahmefällen erreichen sie allerdings das Gewicht des Flintsbacher Depots und nie sind sie mit den gewaltigen zeitgleichen Depotfunden des Donauraumes zu vergleichen, deren Brucherzmassen in Einzelfällen die Tonnengrenze überschreiten. Von wenigen Ausnahmen abgesehen tauchen