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Page:Labi 2009.djvu/271

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guter Weg für das Dorf, entschied das Team. Eng vertraut mit den Eigengesetzlichkeiten von Vnà führte letztendlich die Lösung zurück zu den florierenden Jahren des Ortes: Das ehemalige Gasthaus solle mit dem zusätzlichen Angebot an Gästezimmern seine Funktion als soziale und kulturelle Drehscheibe wieder aufnehmen. Da jedoch baulich nur eine bestimmte Anzahl an Zimmer untergebracht werden konnte, war der nächste konsequente Gedanke, weitere Zimmer -tin unterschiedlichen Qualitäts- und Preiskategorien - im Dorf zu verteilen. «Piz Tschütta» als Haupthaus sollte Marketing, Verwaltung und Vermietung der dezentralen Zimmer übernehmen. Die Projektgruppe «Hotel Vnà» begleitete diesen Prozess in den nachfolgenden Monaten. Neben Urezza Famos wurde die Gruppe vom Baukünstler und Kurator Christof Rösch, der Tourismusfachfrau Birgit Leicht und dem Architekten Rolf Furrer geleitet.

«Die Vnàer sind offen gegenüber Fremden, werden aber nicht gerne fremdbestimmt», erklärt Urezza Famos.[5] Dieser gegenwärtigen Tatsache liegt eine historische Dimension zugrunde: Die Kontaktfreudigkeit und Aufgeschlossenheit der Engadiner wurde sicherlich durch das sich über Generationen wiederholende Fernbleiben von der Heimat unterstützt, förderte aber ebenso ihre Eigenwilligkeit und Heimatliebe.[6] Das Projekt «Hotel Vnà» nimmt auf diesen tradierten Charakterzug Rücksicht und band von Anfang an die Bevölkerung in den Prozess sowie in die Umsetzung ein. Der Erfolg eines Projekts, das so direkt und nachhaltig in das Dorfleben eingreift, kann auch naturgemäss nur im engen Miteinander von Betreibenden und Betroffenen begründet liegen.

Möglichkeit zur Partizipation bietet das Modell Vnà auf mehreren Ebenen. Zunächst in der Form der Finanzierung: Von Beginn an war die Bevölkerung an dem private-public-partnership-Modell auch als Entscheidungsträger in den Prozess verankert: 2004 wurde zur Projektrealisierung die Stiftung Fundaziun Vnà gegründet (zusätzliche Darlehen, Spenden und Aktienkapital der für den Betrieb verantwortlichen Piz Tschütta AG setzten das Projekt dann in Gang), Vertreterinnen und Vertreter der Einwohner sind entweder Mitglieder im Stiftungsrat oder im Forum der Fundaziun. Sodann die Kooperation mit dem Haus «Piz Tschütta». Dieser Eckpfeiler der Initiative stiess auf grosse Zustimmung, da seit den 1970er-Jahren neben der Landwirtschaft der Tourismus die wichtigste Einnahmequelle von Vnà bildete und so manch einer der ehemals 30 Landwirte (heute zählt das Dorf fünf) mit den Sommer- und Wintergästen den notwendigen Zusatzverdienst abdecken konnte. Die nun etwas andere Form, in Zukunft zu Gästen zu kommen, stellt für die «alten» Vermieter eine Möglichkeit dar, die

Auslastung in der Nebensaison zu erhöhen, für die «neuen» bedeutet es einen

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Histoire des Alpes - Storia delle Alpi - Geschichte der Alpen 2009/14