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Page:Grundzüge einer tungusischen Sprachlehre (bub gb d4gCAAAAQAAJ).pdf/12

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VII

Vorwort.

der erste grammatische Versuch für diese Sprache, für deren verschiedene Mundarten bis dahin nur verschiedene Wörterverzeichnisse vorhanden waren. Aus der Zahl derselben sind die im grossen vergleichenden Wörterbuch der Kaiserin Katharina die bemerkenswerthesten; die denselben zu Grunde liegenden Sammlungen und einige andere im Besitz der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften befindlich gewesene hat Klaproth in dem Verzeichniss der chinesischen und mandshuischen Büchern und Handschriften der Königl. Bibliothek zu Berlin (Paris 1822, I. S. 72—89) und dann in seiner Asia polyglotta (p. 286 und Atlas XLII) ausgebeutet. Sehr unbedeutend sind die von Adolph Erman in seiner Reise um die Erde (Erste Abth. B. 3. p. 58 folg.) gelieferten Wörterverzeichnisse. Es musste aber von dem grössten Interesse sein eine nähere Einsicht in den grammatischen Bau der tungusischen Dialekte zu gewinnen, um auf diesem Wege eine vergleichende Behandlung der Mandshu-Sprache zu ermöglichen. Leider beschränken sich Castrén’s Forschungen auf zwei einander sehr nahestehende Mundarten, die dem stärksten Einflusse des Burjätischen unterworfen sind. Dieser Einfluss äussert sich nicht nur in lexikalischer, sondern auch in grammatischer Hinsicht. Ist es uns auch bisher nicht vergönnt eine ungetrübte Einsicht in die grammatischen Verhältnisse des Tungusischen zu erlangen, so hat von der andern Seite eben der Einfluss des fremden Elements auf die Umgestaltung der Sprache manches Lehrreiche und besonders interessant sind die dem Tungusischen mit dem Burjätischen gemeinsamen Erscheinungen in der Laut- und Formenlehre. Es stehen aber die burjätisirten Dialekte des Tungusischen dem Mandshu immer noch nahe genug, um bei der Betrachtung der letztern Sprache mit Nutzen berücksichtigt zu werden. Es sei uns deshalb erlaubt einige Erscheinungen näher zu besprechen.

Sehen wir zuerst auf die Gestaltung der Wörter, so äussert das Mandshu eine gewisse Vorliebe zu zweisilbigen Wörtern, während das Tungusische dreisilbige darbietet; so entsprechen den tungusischen Wörtern araki, Branntwein, orokto, Gras, horokî, Auerhahn,