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Page:Labi 1998.djvu/7

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schiedene unvorhergesehene Umstände in der Fremde zu einem endgültigen Wegbleiben von zu Hause veranlassen konnten, ganz gleich ob es sich dabei um wirtschaftlich bedingte Wanderungen handelte, um eine politisch motivierte Flüchtlings- oder Truppenbewegung oder um die zunächst ebenfalls nur vorübergehend intendierte Abwesenheit der Studenten.

Auch im Fall der definitiven Auswanderung sind die wichtigsten Wanderungsbewegungen aus den Alpen sowie ihre Hauptursachen - wirtschaftliche, religiöse oder politische -, ihre Ziele und auch die zumindest ungefähre Menge der davon Betroffenen weitgehend bekannt. Man weiss, dass es seit der Entstehung der Städte im Hochmittelalter auch in den Alpen geradezu permanent zu einer Abwanderung vom Land in die Stadt kam, ohne welche die städtische Bevölkerung nicht nur nicht wachsen, sondern wegen der meist negativen natürlichen Bevölkerungsbilanz nicht einmal ihren Stand hätte halten können. Seit langem bekannt und auch schon relativ gut untersucht ist die mittelalterliche Wanderungsbewegung der Walser nach Graubünden und Vorarlberg, die ein vielleicht noch nicht so bekanntes Gegenstück in der politisch und wirtschaftlich motivierten Auswanderung Tausender Südtiroler fand, die im Zuge der sogenannten Option zwischen 1939 und 1944 ihr Land verliessen. Wir wissen, dass sowohl kriegerische Ereignisse wie etwa der Dreissigjährige Krieg als auch die Reformation ab dem 16. Jahrhundert zu grösseren Bevölkerungsverschiebungen in den Alpen führten. Und auch die grossen Auswanderungsbewegungen nach Übersee im 19. und zum Teil auch noch im 20. Jahrhundert haben bereits in die historische Alpenforschung Eingang gefunden. Dennoch scheint es verfrüht, schon jetzt eine abschliessende, alle Gegenden und alle Epochen mit einbeziehende Bilanz der definitiven Emigration im und aus dem Alpenraum ziehen zu wollen.

Und dies gilt erst recht, wenn es darum geht, diese Wanderungsbewegungen in ihren vielfältigen Facetten zu erfassen. Zwar sind da und dort auch schon die spezifischeren Motive, der Ablauf und die Folgen der Auswanderung genau untersucht worden. Wieviel jedoch gerade in dieser Hinsicht noch erforscht werden kann, zeigt etwa der eindrucksvolle Sammelband über die Auswanderung aus demTrentino nach Vorarlberg gegen Ende des vorigen Jahrhunderts.[6] Hier wurden auf 600 Seiten von insgesamt 18 Autoren vor allem die Auswirkungen der Auswanderung von einer alpinen Region in eine andere auf die Auswanderer selbst und auf die Gastbevölkerung,

in die sie sich bald besser, bald schlechter integrierten, einer detaillierten

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MATHIS - MOBILITÄT IN DER GESCHICHTE DER ALPEN