Jump to content

Page:Thurneysen Handbuch des Altirischen 1 Grammatik.pdf/124

From Wikisource
This page has not been proofread.
104
[§ 169. 170.
Lautlehre. — Die Konsonanten.

ss widerstrebt auch hinter haupttonigem e und o der «-Färbung, vgl. NDA mes(s) 'Urteil' (St. messu-), aber die Komposita tomus, ammus usw.; foss Dsg 'Ruhe'.

b) Hinter langen Vokalen zeigt sich, wie § 84 bemerkt ist, der Übergangsvokal u nicht, z. B. bes («-St.) 'Sitte', gnim (w-St.) 'Handlung'. Silbenschließende Konso- natien, die einst «-farbig waren, scheinen in dieser Stellung (außer vielleicht nach ü) dunkel geworden zu sein. Das wird bestätigt durch Komposita wie fognam Dsg 'Dienst' Wb 4a21 u. ö., cosnam Dsg 'Erstreben' 18c 18 mit deut- lich dunklem -u, die sich darin an das Simplex gnim, snim anschließen, während das altertümliche Kompositum denum denom 'Tun' (de-gnim) die alte w-Färbung bewahrt. In Sg schwankt das Kompositum mit imm-fo- zwischen den Formen immognom und immfognam 'Konstrukzion'; diese Handschrift kennt auch frithgnom 'officium' 106b 12, das in Ml frithgnam lautet (sogar Apl frithgnamu 56 b 4). So heißt es archaisch dernum Wb I 8d3, später todernam 'Marter' zu snim.

170. c) Schließen schwachbetonte Silben palatal, so richtet sich die Färbung nicht-palataler Konsonanten im Silbenanlaut nicht sowohl nach der ursprünglichen Klangfarbe der Vokale, als nach der Natur der Konso- nanten.

I. Labiale und Gutturale zeigen in den älteren Glossen meist «-Färbung, selten dunkle, während die dunkle in den jüngeren Glossen immer häufiger wird, z.B. cosmuü 'ähnlich' Wb 12dl, 25dl3, in Ml immer cosmail und schon in Wb adramail 'dem Vater ähnlich 6d6, sainemail 'vorzüglich' 3 c 33; menmuin Wb, menmain Ml, Dsg zu menm(a)e 'Sinn'; cäbuid 'Sinn' Wb, cetbaid Ml (zu buith 'Sein'); diäburiu (1. dulburi?) Apl 'übelredend' Wb 28 cl, was auf einen Nsg dulbuir weist, neben sid- bair 'wohlredend' 8 a 5. 12; 'cechuin, redupliziertes Präte- ritum zu canid 'singt' in Wb, aber in Ml 'cecliain(n) 'cachain; doguilse 'Trauer' Wb, dogailse Ml.