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Page:Thurneysen Handbuch des Altirischen 1 Grammatik.pdf/139

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§ 197-199.]
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Idg. i, ü, u.

sa'd- erst nach dem Muster von sa'g- neben seg- gebildet worden ist, oder ob umgekehrt ein Singular saidid existierte (im Vokalismus etwa an lalgid 'liegt' angeschlossen), zu dem ein sed- analogisch hinzutrat. Ein altes sisad- wird man auch hier nicht gern annehmen, obschon das Prät. siassair § 688 darauf deuten könnte.

Später belegt ist der Nominativ gähn 'Winter', vgl. gaimred 'Winterzeit'. Der Stamm mag g'iami- gewesen sein, vgl. gall. Giamon.. (Monatsname), Giamil(l)us, so daß ein Gsg *gemo aus

  • giamo dazugehörte (vgl. die spätere Form gemred neben gaimred).

Ist nun der N gaim regelmäßig entwickelt, oder ist er nach der Analogie von aig zu ega und ähnlichen gebildet? Vgl. graig, Apl grega, 'Pferdeherde' (falls es aus lat. grex stammt, ist hier e sicher das ältere). Anderes § 302, 1.

Idg. ü

198. 1. Vokalisches idg. u = u § 60 (gedehnt ü. §42 ff.), = o § 69 f. (gedehnt d, üa § 57 ff.);

idg. ü = ü § 61.

2. M-Diftonge:

idg. au = du, 6, im § 65. 57 ff.

idg. eu = o, üa § 57 ff.

idg. ou = 6, üa § 57 ff.

idg. öu = au (6) § 65 b.

199. 3. Konsonantisches u scheint anlautend und hinter Konsonanten früh spirantisch (v—ß) geworden zu sein; es bewirkt nie ^(-Färbung des vorhergehenden Kon- sonanten.

a) v ist bewahrt (geschrieben b) hinter leniertem r, l, w, d, z. B.

berb(a)id 'siedet' kymr. berivi lat. feruere.

tarb 'Stier' kymr. tarw gall. (inschriftlich) taruos.

selb 'Besitz' kymr. helw.

banb 'Ferkel' kymr. baniv, vgl. gall. Banuus, Banuo.

fedb 'Witwe' kymr. gweddw (also *uiduä für älteres 'uidhuuä oder *uidheuä, vgl. got. widuwö, gr. rjiöeoc;).