201. d) Sonst ist u hinter allen Konsonanten ge- schwunden, z. B.
stur 'Schwester', kymr. chwaer pl. chwiorydd, altind. stwsä got. swistar.
ddu 'zwei' altind. tft'ffj« (aber auch kymr. dau usw.).
ard ardd art (unleniertes d) 'hoch' lat. arduos.
cethir Vier' altkymr. petguar altind. catvdrah got. fidivör.
eck 'Pferd' lat. equos altind. äsvah.
ingen 'Nagel' aus ingu.., kymr. eiuin.
Über c, ch aus q~ s. § 222.
Da lenierte su und p dasselbe Resultat (f, ph) ergeben, tritt in unlenierter Stellung zuweilen p an Stelle von s; z. B. zu airfitiud 'Vorspielen, Musizieren' ar'pe(i)tet 'sie spielen' {arbeittet geschrieben SP; Fehler?) statt 'sÜet zu seticl 'bläst'.
202. Hinter Vokalen war u halbvokalisch ge- blieben.
e) Es ist völlig geschwunden
1. im lenierten Anlaut, s. § 130.
2. hinter i, i, e (ia), z. B.
bi GVsg zu beu 'lebendig' aus *biui *biue.
ro'ßastar 'wird wissen', redupliziertes Futurum aus *iüuestar § 658.
li 'Farbe, Glanz', kymr. lliw.
dia, G de, 'Gott' aus *deuas *deui, deacht 'Gottheit'.
gle 'klar' kymr. gloew.
203. f) Sonst hat es sich mit dem vorausgehenden Vokal oft zu einem Diftong verbunden, der aber in unserer Periode schon allerlei Veränderungen erlitten hat.
1. Mit ä wird es zu du, wofür im Wortauslaut auch do, 6 eintritt (§ 65), z. B.
gdu gdo gö f. 'Unrichtigkeit, Lüge' mittelkymr. geu breton. gaou aus inselkelt. *güuä.
Folgte ein dem Schwund ausgesetzter palataler Vokal, so ergab sich der Diftong oi, z. B. Asg gol; con'oi 'er be- wahrt' lat. auere.
Im Hiatus und überhaupt im Wortinnern ist au meist reduziert. Zwar aue 'Großsohn', pl. aui, A auu, be-