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Page:Thurneysen Handbuch des Altirischen 1 Grammatik.pdf/153

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§219.220.]
133
Indogerm. Verschlußlaute.

Wie weit diese Erscheinung reicht, und ob auch sie mit der ursprünglichen Betonung zusammenhängt, bleibt noch zu bestimmen.

Anderer Art sind Beispiele, wo das Irische eine Media zeigt gegenüber britannischer Tenuis:

gec 'Ast' kyrnr. cainc, altkirchenslav. .sah* 'Zweig, Reis' altind. sanküh 'Holzpflock'. Das irische g wahrscheinlich nach dem Synonym gescae 'Ast'.

droch 'Rad', wenn es zu kymr. breton. tro 'Drehung, Wen- dung', kymr. trol breton. trei 'drehen, wenden' (aus trog-) gehört, zeigt Wechsel von trog- und droh-.

Sonst noch garmain 'Weberbäum' kymr. carfan, dretill 'Liebling' kymr. trythyll neben drythytt (ir. trcittcll nur LL 99 a 30), druimm 'Rücken, Bergrücken' kymr. trum (auch im Vokalismus auffallend). Vielleicht handelt es sich teils im Britannischen, teils im Irischen um Lehnwörter, die nicht genau wiedergegeben wurden.

220. Die Gutturalen.

a) Alle Gutturalen erscheinen vor t als ch, z. B.

ocht 'acht' kymr. wyfh gr. öktuj altind. astdu.

in-nocht c heut Nacht', kymr. peunoeth 'jede Nacht, lat. noct- altind. näktih lit. naktis.

nocht 1nackt' kymr. noeth got. naqaßs altind. nagnäh altkirchenslav. nag^.

'acht 'er trieb (kymr. aeth 'er ging') zu acjid 'treibt' avest. azaiti.

techt 'Gang' kymr. taith zu tiagu 'ich gehe' gr. crreixeiv. snecht(a)e 'Schnee' zu lat. ninguit gr. vdcpei usw.

Das britannnische ith geht auf chtt zurück, wie auch im Irischen das t manchmal geminiert wird (§ 133). Daß auch dem Gallischen der Übergang bekannt war, macht die Schreibung XT in gallischen Namen wahrscheinlich, die die Römer mit CT schreiben, z. B. ATEXTORIC. neben Atectorix, LVXTEPIOS (Münzaufschrift), bei Caesar Lucterius, wo X wohl dem griechischen x entspricht.

b) Alle Gutturalen vereinigen sich mit folgendem s zu ss (vereinfacht s § 139 f.). Auch hier läßt das britan- nische ch oder is einen älteren Wandel zu chs er- schließen, z. B.