II. Nasalierung,
237. 1. Bei der Nasalierung wird einem anlauten- den Vokal oder d ein n vorgeschlagen, b und g der homorgane Nasal (m-b, n-g)
t, c, (p) werden in die Medien g, d, (b) verwandelt (§ 207), / in v (ß);
s r l m n werden, wenn ein Vokal vorhergeht, gerniniert.
Da nv (geschrieben nb) und nm sonst unverändert bleiben, scheinen für die Behandlung von f (u) und m die Fälle maßgebend geworden zu sein, in denen altes -m vorlag; über mu = ß s. § 199b.
2. In der Schrift tritt die Nasalierung nur bei den Vokalen und den Medien deutlich zutage. Die Gemi- nazion unterbleibt oft (§ 143 f.). Der Wandel von t c p f wird — wenigstens außerhalb der Komposita — fast nie bezeichnet, nur selten einmal, namentlich hinter n, ein d für t geschrieben, z. B. con'dänicc 'bis daß er kam' Wb 3 c 27 neben con'tänic 3 a 1, in tain diagma ni 'wenn wir gehen (tiagmaef 3a 15, höre dete 'weil er geht (tetef 11 d 7; stereotypisiert oldaas 'als er ist (taasf; halb zum Adverb erstarrt: nach gein 'eine längere Zeit" (Asg von ciari) Wb 7 all, 24dll. Diese Beispiele genügen immer- hin, um zu zeigen, daß in der Aussprache schon damals wie heute die Veränderung vollzogen wurde.
3. Sind die Wörter zusammengeschrieben, so er- scheint in Ml bisweilen zwischen Vokalen doppeltes n, z. B. innechaib für i n-eehaib 'in Pferden' 43 d 3, innim- ruimdetar für i'n-im.. 'worin sie gesündigt haben' 105 al, läse aranneget für ara'/t-cget 'indem sie klagen' 61b 1. Das weist auf unlenierte Aussprache des n, vgl. § 834.
4. Besteht die Nasalierung im Zutritt eines Nasals, und werden die zwei Wörter getrennt geschrieben, so wird in der Schrift der Nasal entweder selbständig zwischen die Wörter gesetzt, oder — häufiger — zum zweiten Wort geschlagen; in beiden Fällen wird er oft mit dem Punctum delens versehen (§ 31). Z. B. dochum n die 'zu Gott' Wb 10a 22, läa m brätha, lue .m. brdtho 'Tag des Gerichts' Wb 26a 1, Arm. 17 bl neben dochum