293. Wörter, die streng nach V gehen, sind nicht zahlreich; von Appellativen namentlich adaig, G aidche aithche, 'Nacht'. Mehrfach herrscht Schwanken nach der «-Flexion III oder der i-Flexion VII hin, z. B. rigain und rigan (beide Formen später belegt) 'Königin", Dsg rigain Ml 65dl3, Gpl rigna SP; oder inis 'Insel', G inse und inseo, DA insi und inis, NApl insi. Auch zu bliad(a)in der Dsg bliadin Karlsr. Beda 32 a 8, 39 dl. So bei den Lehnwörtern auf -doit: Dsg trindöti 'trinitati' Ml 15 b 4, aber humaldöit omaldöit 'humilitati, -tem' Wb 28 d 29, Ml 54 a 6, Tur. 60.
Namentlich gibt es eine Klasse von Wörtern, die sich im Singular nur durch den Genitiv auf -e von den /-Stämmen unterscheiden (vgl. die substantivierten Ad- jektive § 357), z. B. Mb 'Pflanze', G lub(a)e, DA Mb (pl lubi später belegt); meit (in Ml auch met) 'Größe', G me(i)te, DA meit; canöin 'Kanon, Bibeltext', G canöne, DA canöin; epistil 'Epistel', G ephtle, DA epistil, Npl epistli (im Wechsel mit ?'-Flexion: ecl(a)is 'Kirche', G ec(a)ilse und ecolsa ecalsa, DA ecl(a)is).
Diese Klasse wird sehr vermehrt durch Verbal- abstrakta, bei denen sich manchmal schwer entscheiden läßt, ob alte i-Stämme vorliegen, oder ob die alte Dativ- form von ö-Stämmen als Nominativ dient (§ 257), z. B. buith 'Sein' (selten botli), G buithe, DA buith (das Kompo- situm cetbuith 'sensus' bildet auch den G cetbutho Sg 25b7 nach der i-Flexion); brith und breth 'Tragen', G brithe, DA brith breith; gabäil neben gabäl 'Nehmen', G gabäl(a)e, DA gabäil.
In späteren Texten geht dann überhaupt die Vermischung von V, III und VII sehr weit. Und schon Sg20b3 steht der Nsg tris litir "tertia littera' zu einem ä-Stamm (NApl Iure aus litrea).
Sammlungen bei Stokes, Bezzenbergers Beitr. 11, 81 f., KZ 28, 289 f.; 29, 376, wo aber die verschiedenen Jahrhunderte nicht auseinandergehalten sind.
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