Gebrauch des flektierten und des unflektierten Adjektivs.
362. Das flektierte Adjektiv steht:
1. als Prädikatsnominativ, z. B. it möra na bretha 'die Gerichte sind groß'. Es richtet sich im Geschlecht nach dem Subjekt. Doch kommt neutrale Form in Beziehung auf ein weibliches Abstraktum vor: ba erchöitech n-doib toimtiu 'die Meinung war ihnen schädlich' Ml 35b 25. Ferner steht das Neutrum sg in Sätzen wie: uisse in boill do äss ön chiunn 'es ist recht, daß die Glieder am Kopfe wachsen' Wb 22 a 17 (§ 720).
2. attributiv hinter seinem Bezugswort, in Geschlecht, Zahl und Kasus kongruierend.
Über Attribute im Dativ nach Pronomen in beliebigem Kasus s. § 250,2. Über mangelnde Kasuskongruenz bei u(i)li s. ebend.
363. 3. Flektiert vor ihrem Bezugswort stehen von adjektivischen Wörtern nur die Kardinalzahlwörter für 2, 3, 4, § 384 (pin nur in der Bedeutung 'derselbe', z. B. inna öena mute 'derselben Größe' Sg 203 a 26);
alle Ordinalzahlen (§ 391 ff.) mit Ausnahme von tän(a)ise 'zweiter', das nachsteht (gelegentlich auch aüe 'zweiter')
die Pronominalien cach cech 'jeder', nach 'irgendein', alaile 'ein anderer, ein gewisser' (§ 480 ff.);
fakultativ u(i)le 'ganz', pl 'alle' und sain 'verschieden'; z. B. int huile talam 'die ganze Erde' Ml 45 d 8 neben arin duiniu liuiliu 'für den ganzen Menschen' 54 b 11, liuili doini 'alle Menschen' Ml 61a 16 neben Israheldai huli 'alle Israeliten' 34d20, saini riaglöri 'verschiedene Reguläre' Karlsr. Beda 32 c 8 neben hi personaib sainib 'in ver- schiedenen Personen' Sg 28 b 2. Außerdem kann sain nach § 364 konstruiert werden.
Flexionslos, ohne Komposita zu bilden, stehen vor ihrem Bezugswort die Kardinalzahlen von 5—10 (§ 384). Auch die Ordinalien verzichten nicht selten auf Flexion, z. B. cetnae cetna als Gsg n. Sg 76 b 4, als Dsg f. Ml 115 a14,