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Page:Thurneysen Handbuch des Altirischen 1 Grammatik.pdf/108

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[§ 146. 147.
Lautlehre. — Die Konsonanten.

3. t(t) = dd

a) aus g (k) + d, z. B. etlae ‘Pönitenz’ aus ek(s)-dāl‑, eigent­lich ‘ohne Anteil (dáil) sein’.

b) aus zd s. § 217.

c) aus nt s. § 207.

4. p(p) = bb

a) aus d (t) + b, z. B. apaig (neuir. abaidh) ‘reif’ zu ad und bongid ‘erntet’; frepaid ‘Heilung’ aus frith- und buith.

b) aus g (k) + b, z. B. ·epir ‘sagt’ aus eg‑b.. ek(s)-b.. deutero­toniert as·beir.

147. Man hat vermutet, daß im Keltischen doppelte Verschluß­laute zuweilen aus einem Verschluß­laut + n ent­standen seien, gleichwie das fürs Germa­nische vielfach ange­nommen wird s. Stokes, Indogerm. Forsch. 2, 167 ff. = Trans­actions of the Philo­logical Society 1891–93 p. 297 ff.; Zupitza, KZ. 36, 233 ff. Doch ist bisher kein beweisen­des Beispiel aufge­funden worden, man müßte denn kelt. buggo- in altir. boc(c) neuir. bog neubreton. boug bouk ‘weich’ als solches gelten lassen, das ursprüng­lich ‘biegsam’ bedeutet haben und altind. bhugnaḥ ‘gebogen’ gleich­gesetzt werden könnte. Vgl. auch brecc ‘bunt’ (neuir. breac) aus *pr̥kno- (§ 219)? In ette itte neuir. eite ‘Schwung­feder, Flügel’, das man mit lat. pennā (*petnā) und deutsch ‘Fittich’ ver­glichen hat, wird die Geminata eher auf der Zusammen­rückung zweier Dentalen beruhen, zumal ir. én = altbreton. etn ‘Vogel’ die regel­mäßige Ent­wicklung von tn zeigt.

Was man einstweilen sagen kann, ist nur, daß irische Geminaten öfters solchen anderer Sprachen ent­sprechen, vgl. cacc ‘Exkrement’ gr. κάκκη, cnocc (neuir. cnoc) ‘Buckel, Hügel’ wohl zu altisländ. hnakke ahd. hnac angel­sächs. hnecca ‘Hinter­kopf’; grip gribb ‘rasch’ zu ahd. kripfan ‘rasch und wieder­holt wonach greifen’. Auch brat(t) ‘Decke, Mantel’ (vgl. kymr. brethyn ‘Tuch’) sieht wie eine Um­stellung des fest­ländi­schen drapp- (ital. drappo frz. drap usw.) aus.

Eine Diskrepanz zwischen Irisch und Britannisch besteht in bec(c) ‘klein’ (neuir. beag), das auf biggo- zurück­geht, neben kymr. bychan (breton. bihan), dessen ch auf kk weist; viel­leicht hat hier ein anderes Wort einge­wirkt, vgl. kymr. bach ‘klein’, bachgen ‘Knabe’. — Britann. map neukymr. mab ‘Sohn’ zeigt einfachen