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Page:Thurneysen Handbuch des Altirischen 1 Grammatik.pdf/109

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§ 147–149.]
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Ursprung der Doppelkonsonanten

Konso­nanten gegen ir. macc (neuir. mac); man vermutet in letzterem wohl mit Recht eine Ver­doppelung, wie sie Kose­wörter lieben.

Anmerkung. Wenn man die modernen Dialekte heran­zieht, um zu bestimmen, wo im Alt­irischen stimmlose, wo stimmhafte Geminaten gesprochen wurden, darf man nicht übersehen – was mitunter geschehen ist –, daß im schottischen Gälisch nach schwachbetonten Vokalen kk und gg in g zusammengefallen sind, gleichgültig ob sie ‑g oder ‑c geschrieben werden, z. B. seabhag ‘Habicht’ (neuir. seabhac), éirig ‘Buße’, minig ‘oft’, ionnraic (spr. ‑rig) ‘ehrbar’.

II. Nasale und Liquidae.

148. 1. nn

a) aus altem sn (ṡn) im Inlaut, z. B. bronn ‘des Bauchs’ aus *brusnos (§ 329, 2), as·roinnea ‘er entkomme’ aus ·ro-ṡnea (sni‑), lainn ‘gierig’ aus *lasni‑s, vgl. lat. lasciuus gr. λιλαίομαι (*λιλασι̯ομαι).

b) nd beginnt in der archaischen Periode sich in vor­tonigen Wörtchen zu nn zu assimi­lieren, vgl. den Artikel inna Cam. neben inda Philargyrius-Gl., Wb I 20 d 5, i snaib für *i-sndaib neben du-ndaib Cam. In Wb schon immer inna, donaib usw. Ähnlich in·árbenim ‘ich vertreibe’ Sg 146 b 10 (Abstr. indarb(a)e). Sonst ist nd vor Vokalen und im Auslaut in Wb stets erhalten. Erst in Ml tritt mehrfach die Schrei­bung n(n) dafür auf, nicht nur in tinnacul, älter tindnacul ‘Zuteilung’, sondern auch in chláinn 91 b 17, chlain 23 d 12 für chlaind (zu cland ‘Kinder’), conid für condid ‘so daß er ist’ usw. In Sg ver­einzelt: mascu­linni 67 a 17 für ‑lindi; wieder­holt in SP. Im Félire reimt altes nd mit Doppel­liquida, und in mittel­irischen Hand­schriften sind nd und nn gleich­bedeutend.

Das Fremdwort proinn Wb 28 c 20 (pronn 31 b 23) neben proind ‘prandium’ steht unter britanni­schem Einfluß.

149. 2. mm

a) aus sm im Inlaut, z. B. am ‘ich bin’ idg. *esmi; lomm ‘bloß’, viel­leicht ursprüng­lich ‘gerupft’ wie lat. plūma aus *plus-m..