Konsonanten den Ausschlag; nur wenn ein u-farbiger auf einen palatalen trifft, wird die ganze Gruppe palatal.
Z. B. dunkel + palatal wird dunkel: ·fodlat (mit δᵃλᵃ) ‘sie teilen’ neben deuterotoniertem fo·dálet (dᵃ–λⁱ);
palatal + dunkel wird palatal: aithrea (thⁱρⁱ) Apl ‘Väter’ aus *athera (thⁱ–ρᵃ);
palatal + u-farbig wird palatal: aingliu (gⁱλⁱ) Apl ‘Engel’ aus *angelu oder *angilu (gⁱ–λᵘ);
aber u-farbig + palatal wird palatal: foigde (γⁱδⁱ) ‘Bettel’ aus *fo-gude zu gu(i)de ‘Bitte’ (gᵘ–δⁱ).
Wie u wirkt auch ō in Stammsilben, z. B. éitset (tⁱsⁱ) ‘sie sollen hören’ aus *ē-tō(i)sset (ar·túaissi ‘er hört zu’).
Die Erscheinung, daß nach Ausfall eines hellen Vokals der darauffolgende Konsonant gewöhnlich palatal wird, scheint über ihre natürlichen Grenzen hinausgetreten zu sein; vgl. ·dimea (mit μⁱ) Ml 88 c 2 für *dí-ema, prototonierte Form zu do·ema ‘er schütze’; ·díllem (mit llᵃ) 106 c 4 für *dí-ellam neben do·ellam ‘declinamus’. Hier beruht die Palatalisierung auf keiner Konsonantenassimilazion. Oder soll man annehmen, daß einst ein Übergangslaut i̯ gesprochen worden ist (*dii̯ema), und daß dieser nach der Synkope den folgenden Konsonanten palatal färbte?
156. Diesen Ausgleichungsregeln entziehen sich häufig Komposita, in denen der erste Vokal des zweiten Komposizionsglieds nicht synkopiert ist, so daß es in seiner Gestalt dem Simplex ähnlich bleibt. Der anlautende Konsonant des zweiten Glieds kann dann die Färbung des Simplex beibehalten. Endet das erste Glied auf einen anders gefärbten Konsonanten, so wird
a) entweder verschiedenfarbige Konsonanz geduldet, gleich wie wenn im Satze verschiedener Auslaut und Anlaut zusammentreffen, z. B. taid-chur (δⁱchᵘ) ‘Rückkehr’, dag-theist (γᵃthⁱ) ‘gutes Zeugnis’;
b) oder die Färbung des ersten Konsonanten wird zugunsten der des folgenden aufgegeben, z. B. tadchor Ml 131 c 11, ath-maldachad statt aith-m.. ‘wiederholtes Verfluchen’ 141 c 3.
Auf ähnliche Weise wird zuweilen außerhalb der Komposita der Auslaut schwachbetonter Wörtchen an den