geschwunden oder verändert worden war. 80 können sie dazu dienen, die ältere Gestalt der Endungen keltischer Wörter zu rekonstruieren. Freilich hat sich solcher Wechsel manchmal analogisch ausgebreitet.
Am konsequentesten zeigen sich diese Erscheinungen innerhalb von Wortgruppen, die nach Bedeutung und Tonfall eng zusammengehören. Je lockerer der Zusammen- hang wird, um so seltener und unregelmäßiger treten sie auf.
230. Im Altirischen kann man dreierlei Modi- fikazionen des Anlauts unterscheiden:
T. die Lenierung (Aspirazion), ursprünglich auf der Wirkung eines vokalischen Auslauts beruhend;
II. die Nasalierung (Eklipse) nach allen Endungen, die einmal auf -n ausgingen (welches idg. -m mitvertritt, § 174);
III. die Gcminierung nach Wörtern, die ur- sprünglich auf -s oder auf nachvokalige t- und &-Laute ausgingen.
Ich bezeichne in dieser Grammatik, wo nötig, lenierende Endungen durch hochgestelltes l, nasalierende durch n, geminierende durch g, z. B. ai = lenierendes a, an = nasalierendes a, ag = geminierendes a.
I. Lenierung.
231. 1. Bei der Lenierung erleiden anlautende Konsonanten die § 119. 128 ff. besprochenen Änderungen. Vokale bleiben unverändert.
2. Die Lenierung unterbleibt, wo der altiriscbe Aus- laut mit dem Anlaut eine Geminata bildet (§ 134).
3. Nicht leniert wird t (und in der Aussprache d) hinter auslautendem n, l, s (s. § 136) und hinter -th -d; ebenso c (und in der Aussprache g) hinter -ch -g. In den letzteren Fällen sollten aus dem Zusammenstoß der Laute nach § 134 die Geminaten tt, dd, cc, gg hervor- gehen; aber auch wenn der Auslaut des ersten Wortes seine gewöhnliche Gestalt beibehält, bleibt im Anlaut des