Jump to content

Page:Thurneysen Handbuch des Altirischen 1 Grammatik.pdf/202

From Wikisource
This page has not been proofread.
182
[§ 297. 298.
Flexion und Stammbildung des Nomens.

zeigt den alten Diftong -ai, entsprechend altind. -e. Dieser war schwachbetont zu -l geworden, und diese Form hat sich auf die Zweizahl übertragen. In Endsilben wurde dann l weiterhin ge- kürzt und schwand oder vereinigte sich in Klasse IV mit i zu -«'.

Dagegen Klasse V braucht dieselbe Form wie im Nsg, nach dem Muster der i-Stämme.

G und D sind vom Plural nicht unterschieden, s. § 286. Bei der Zweizahl G da lenierend, D dib nasalierend, wie im Maskulinum, s. ebend.

VI. »««-Stämme mit Nsg -ü?

298. Es gibt ein par Feminina, die wie ä-Stämrne (III) flektieren, aber im Nsg w-Färbung des Auslauts zeigen:

mucc 'Schwein', DA muicc, plNA mucca, G muco,

deug (später auch deoch) 'Trank', G dige, DA dig.

Hierher wohl auch fiu 'etwas Würdiges, Qualität' (G später belegt feibe), D fib (Wb) feib (Ml, Sg) (als Kon- junkzion erstarrt 'wie sehr'), plNA (später belegt) feba. Später auch Nsg feb und DA fiu. Vgl. kvmr. gwiw 'würdig'.

Das letztere Paradigma, wenn richtig angesetzt, weist auf alten Wechsel von uisu- und uisu- (su zu ß § 200). Die Analogie der Kl. V führt auf den Ansatz Nsg -ü, in den andern Kasus 8tammauslaut -im. In den obliquen Kasus von mucc und deug kann ebenfalls ein u hinter cc, f geschwunden sein. Aber mucc könnte auch ein einfacher w-Stamm sein, der sich in der Flexion nach Kl. III gerichtet hätte; man beachte u auch vor dem -a des Plurals.

Sonderbar ist der Vokalismus von deug mit e statt i. Er könnte auf einen Nsg *deguä führen; aber die britannische Weiterbildung mittelkymr. diawt, mittelbreton. diet 'Trunk' zeigt, daß es Kasus ohne u gab; denn gu wäre w geworden. Ist die Brechung deug statt *diug nach Analogie der ä-Stämme ein- getreten?

Auch gec f. 'Zweig' kymr. cainc (§ 219) mag hierher ge- hören: Nsg *kaukü, woraus britann. *kaakl; vgl. altind. satikuh Tflock'.

Unsichereres bei Stokes KZ 28, 291.