Z. B. domun, G domuin ‘Welt’ zunächst aus domn̥ (im N mit dunklem, im G mit palatalem ν), weiter aus ein silbigem *domn aus *domnos ‑as *domni, vgl. gall. Dubno‑; immainse Part. ‘verknüpft’ aus *immn̥se *imm-nasse, Verb im·naisc (imb(i)- wie eine einsilbige Präposizion wirkend, § 105).
cétal ‘Gesang’ aus *cēddl̥ *cēddl, älter *kantlon (kymr. cathl); ac(c)aldam ‘Anrede’ aus *aggl̥dam *ad-glādam, Verb ad·gládathar; ecilse ecolso, G zu ecl(a)is ‘Kirche’ kymr. eglwys.
arathar, G arath(a)ir, ‘Pflug’ aus *arathr̥, älter *aratron *aratri (kymr. aradr); immormus immarmus ‘Sünde’ für *immr̥mus (imm-ro-mess); tabarthe ‘gegeben’ aus *tabr̥the *ta-brithe. Ebenso ist sonirte ‘Stärke’ (zu sonirt ‘stark’) zunächst aus *sonr̥te entwickelt, s. § 161.
Daß auch in den Endsilben diese Anaptyxe später fällt als die Synkope der Mittelsilben, zeigt der erhaltene Mittelvokal in arathar, forcetal forcital ‘Lehre’ u. ähnl. Zur Zeit der Synkope war er Endsilbenvokal (*arathr, *forcetl), wurde also von der Synkope nicht betroffen. Diese Tatsache ist oft wertvoll, um zu bestimmen, welche altirischen Endsilbenvokale alt sind, welche hysterogen.
Vokalkontrakzion.
110. Stießen in einem Wort, das nach der Synkope noch mehr als zweisilbig war, zwei Vokale aufeinander, so verschmolzen sie oft zu einer Silbe. In unsern Texten sind nicht selten noch beide Formen nebeneinander bezeugt, z. B. dreisilbiges loathar ‘Becken’ Sg 67 b 5 (= mittelbreton. louazr gr. λοετρόν) neben zweisilbigem lóthor Sg 49 a 2, lóthur Karlsr. Beda 39 c 4; impuud Sg 202 b 8 neben impúd 106 b 10 ‘Umdrehung’ (imb-ṡoud), III sg Prät. Subj. ·impád (imb-ṡoad) Ml 122 a 14 erchoat und erchót ‘Schaden’ Ml, estoasc (‑ḟasc) und estósc ‘Auspressen’ ebend., óclach ‘Jüngling’ von óac ‘jung’.
Über die Gestalt der Präposizionen dí fo ro to vor Vokalen s. § 824. 829. 841. 844.