unterlagen dann ihre Endvokale in der Proklise nicht. Als nun die Synkope des auf die haupttonige Silbe folgenden Vokals eintrat (§ 102), besaßen sie keine starkbetonte Silbe; die Folge war, daß sie ihre alte Endsilbe überhaupt nicht verloren. So cita· (§ 821) gr. κατά; remi· ‘vorher’ (§ 840) und die ähnlich gebildeten; cetu· ‘zuerst’ (§ 391. 396) gall. Cintu·.
114. b) Entstanden proklitische Gruppen von drei oder vier Silben, so wurden sie häufig durch Ausstoßung der mittleren Vokale auf zwei reduziert, z. B. mainbed ‘wenn nicht wäre’ (Kopula) für ma-ni-bed, nirbo ‘ist nicht gewesen’ für ni-ro-bo, nirbtar ‘sind nicht gewesen’ für ni-ro-batar, armbad arbed ‘auf daß wäre’ für arim-bad, III pl airmdis ardis für arim-betis, cain ro·noíbad ‘ist er nicht geheiligt worden’ für ca-ni-ro· (§ 460), lasna ‘bei den’ für la-sinna, donaib arch. dundaib für du-ṡindaib (§ 462), comma·airic ‘so daß es paßt’ Ml 133 c 4 für co imma·airic (ähnlich Wb 5 d 37, 14 a 2), nimmalle Wb 17 d 2 für ní immalle ‘nicht zugleich’, cach-la sel für cach ala sel ‘je das eine Mal’ § 481, isnanaicci Wb 5 b 27 für is inn‑a n‑aicci ‘es ist in ihrer Nähe’ usw.
Die Konsonanten.
Lenierung der Konsonanten.
Pedereen, Aspirationen i Irsk, I (1897).
115. Lenierung (auch aspiratio, Aspirazion) nennen wir eine Veränderung der Konsonanten, die ursprünglich durchweg auf einer Minderung der Energie bei ihrer Artikulazion beruhte. Sie trat sowohl im Inlaut als, bei engem Anschluß an ein vorhergehendes Wort, im Anlaut auf (über die Fälle, wo sie hier erscheint, s. § 232 ff.). Sie ist älter als der Vokalschwund in End- und Mittelsilben (§ 87 f., 102), denn sie setzt diese Vokale als noch bestehend voraus. Auf ihr Alter weist ferner, daß die britannischen Dialekte parallele Erscheinungen bieten.