Riemels un Döntjes/Dat Buurmäken un de Katt
[075]Wenn'n Buurmäken kummt in de Stadt
Tum eersten Mal to deenen,
Förwahr, tum Lachen is nich dat,
Dat is woll mehr tum Weenen.
Denn wenn se nu ehr'n Deenst antritt
Bi'r Herrschaft, kummt et faken[1],
Dat hier un dar se watt vergitt
Un deiht verkehrt wat maken.
Besunners harr't bi Ann-Katrin
Mit'n Hochdütsch eerst sien Nücken[2],
Dat se mit 'ne ganz slaue Mien'
Sick doch däh dumm uutdrücken.
So, as en Frömder eenst den Herrn
To spräken däh verlangen
Un nah em fragte, sä uhs' Deern:
„Der Herr is ausgegangen!“
Madam jedoch van ungefähr
Harrt an mit hört van babcn[3],
Un dahl de Trepp, as foort he wöör,
Kööm de nu rünner snaben:
[076]„Mein Gott, Katrin, bedenkt sie nicht,
Wie kann sie es nur wagen,
Wenn sie von meinem Manne spricht —
„Er ist aus“ — dann zu sagen?
Es heißt: Der Herr sind da, sind nicht —
Drum laß sie sich belehren,
Und wenn sie von den Unsern spricht,
Nie mehr Ihr „ist“ mich hören!“
En paar Dag drup wöör ehre Katt
Der Madam weggelopen
Un so geschüht et, dat se hadd
De Magd Katrin herropen.
„Mein Gott, Katrin, es wundert mich,
Wo mag mein Miezchen bleiben? —
Sie wird sich doch nicht 'rum, hoff' ich,
Mit Nachbar's Kater treiben?“
Katrin geiht ruut, bliwt nich lang weg,
Kümmt trügg un seggt ganz liese:
„O nein, sie sind dar in die Käk',
Sie fungen just sich Müüse!“
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