bei deren Gestaltung freilich die Anlehnung an suidigud ‘Setzen’ eine Rolle spielt. Über sl, sr, sn im Wortinnern s. § 150b. 215. 148a.
129. 2. Während unleniertes sv (su̯) zu s geworden ist (§ 201), erscheint es leniert als f (aus hv), woraus nach § 123. 127e weiter b (β) werden kann; z. B. siur ‘Schwester’ got. swistar, leniert fiur; sesser ‘sechs Leute’, aber mór-fesser ‘sieben Leute’, eigentlich ‘große Sechszahl’; do·seinn ‘er treibt’ (Stamm su̯enn‑), Prät. do·sephainn (·sepfainn geschrieben Ml 36 d 17), Imperat. toibned Ml 44 a 13 (synkopiert aus *tophenneth).
130. 3. Leniertes u̯ (v) im Anlaut ist verstummt. Da es unleniert hier zu f geworden ist, so entsteht ein Wechsel zwischen f und Schwund, z. B. unleniert fer ‘Mann’, leniert er (Grundform *u̯iros). Über die Schreibung der lenierten Formen s. § 231, 7.
Im Inlaut ist u̯ hinter haupttonigen Vokalen noch hie und da als u oder o erhalten, oft auch verstummt, s. § 202 ff.
131. 4. Leniertes m (μ, neuir. mh), heute meist mit leniertem b zusammengefallen, war früher ein nasalierter labialer Engelaut (§ 27), ein nasaliertes v oder u̯. So lehrt im 17. Jahrh. O’Molloy, Grammatica Latino-Hibernica p. 30: mh sonat quod v digamma seu consonans, quasi elata tarnen per nares.
132. 5. Lenierte n, l, r (ν, λ, ρ) entsprechen, wie die modernen Mundarten zeigen, den n, l, r unserer Sprachen. Sind diese Konsonanten unleniert, so nehmen sie eine viel energischere Aussprache an. Die Zunge wird gespannt, bei l und n der Zungenrand fächerartig ausgebreitet. Auch die übrigen Sprachorgane wie das Gaumensegel scheinen viel intensiver zu artikulieren. Zum schriftlichen Ausdruck kommen diese Unterschiede nicht oder höchstens dadurch, daß die unlenierten Laute oft als Geminaten geschrieben werden (§ 133).