Flexionsformen der etymologisch berechtigte Laut restituiert worden ist, z. B. mag ‘Feld’ zum Gsg maige, aber immach (d. i. iⁿ mag) ‘hinaus’, wo man den Zusammenhang weniger fühlte. Ähnlich gewöhnlich lóg ‘Lohn’, G lóge, doch auch lúach Sg 41 b 6; teg neben tech ‘Haus’, pl. tige; leth ‘Seite’ häufiger als led, G lethe; cath ‘Kampf’, G catha; maith ‘gut’ häufiger als maid, pl. ma(i)thi, und ähnliche. Auch zu oíph wird ein G *oífe gehört haben (mittelirisch aber aíbe).
II. Lenierung der Dauerlaute s, u̯ (f), m, n, l, r.
128. 1. Leniertes s wird zunächst zum Hauchlaut h, der im Anlaut haupttoniger Silben bis ins Neuirische bewahrt geblieben ist. Über seine Schreibung s, ṡ s. § 231,7.
Im Inlaut zwischen Vokalen ist er geschwunden; doch wird er am Anfang eines zweiten Komposizionsgliedes manchmal wie anlautend behandelt. Ältere Beispiele sind fochith fochaid ‘Folter, Qual’ aus *fo·ṡagith, míathamle ‘Herrlichkeit’ von míad ‘Ehre’ und samail, wo nach der Synkope γ und δ durch das benachbarte h zu stimmlosem ch und th geworden sind; ebenso impuide ‘Umlagern’ aus imb-ṡuide u. ähnl. (§ 185). Auf die gleiche Behandlung weisen Schreibungen wie deserc déserc Wb neben dearc Wb II 33 d 6 zu serc ‘Liebe’, vgl. comṡuidigud ‘Zusammensetzung’ Sg.
Dagegen im einheitlichen Worte sind sichere Spuren des h nicht nachzuweisen; es heißt pl tige ‘Häuser’ aus *tegesa, niemals *tiche. Es war also hier schon vor der Synkope verstummt. Über Spuren des auslautenden lenierten s s. § 241.
Daß in sl sr sn bei der Lenierung der zweite Laut stimmlos wurde (oder blieb?), zeigt díltud (neuir. diúltadh) ‘Verleugnung’ aus *dí-ṡl(on)duth, wo d hinter einem solchen l zu t verschoben ist. Vgl. die Schreibungen der prototonierten Formen zu di·sruthaigedar ‘deriuat’ von sruth ‘Bach’: dirrudigeddar, diruidigud, dirṡuidigud, alle in Sg,