Doch mag im Kompositum oft auch in der Aussprache der Aus- und Anlaut wie bei im Satze zusammenstoßenden selbständigen Wörtern behandelt worden sein (§ 231,3); so fledtigib Ml 86 b 5, Dpl zu fleteg Wb 11 d 16, ‘Haus (teg) zum Schmausen (fled)’, ithtige ‘Kornhäuser’ Ml 98 a 5 neben ítige (so, mit Längezeichen) 98 a 4. In Wb 6 a sind die Komposita von dag- ‘gut’, droch- ‘schlimm’ mit gním ‘Tat’ abwechselnd daggním droggním und dagním drogním geschrieben, dagegen in Ml drochomairle ‘schlechter Rat (comairle)’ 23 c 7, 72 b 2 neben degcomairle 54 d 17.
Auffallend ist g statt c in neuir. cloigeann ‘Schädel’ mittelir. clocenn, eigentlich ‘Steinkopf’, aus cloch und cenn, vgl. kymr. pen-glog. Vielleicht hat neuir. clog mittelir. cloc ‘Glocke’ (angelsächs. clugge) auf die Aussprache eingewirkt.
135. Eine konstante Ausnahme bildet die Lautgruppe β’f, die immer f (nicht p) ergibt, z. B. atrefea ‘wird wohnen’ für *ad·treβ’fea Wb 30 b 18, Ml 36 a 19, 107 a 15 (geschrieben atrebea 35 b 24) zu atreba (ad·treba) ‘er wohnt’; con·tifea Ml 17 a 3 Fut. zu con·tibi ‘verspottet’; doforbad si Wb 20 a 15 für dob·forbad ‘ihr seid herausgeschnitten worden’.
Es mag f zur Zeit der Synkope in der Artikulazion β nicht genau entsprochen haben.
136. b) Ihre Lenierung verlieren th und δ nach l, n, s und vor s. Neben s wird δ außerdem stimmlos (t).
Z. B. ad·comaltar ‘wird verbunden’ Sg 148 b 9 aus *·coμλ’thaρ, accaldam acaltam ‘Anrede’ aus *aggλ’δaμ zu ad·gládathar ‘er redet an’, do·mointer ‘du meinst’ Wb 1 c 13 für ·moiν’ther, conde ‘caninus’ für *coν’δe, césto für *cés’tho G zu cés(s)ath césad ‘Leiden’, béste ‘sittlich’ für *bés’δe, baitsim ‘ich taufe’ zu baithis ‘Taufe’, ro·ráitsem ‘wir haben besprochen’ Augustin-Gl. 6 a 1 zu rádid.
Der Übergang zu t tritt auch manchmal bei engem Zusammenschluß verschiedener Wörter ein, z. B. in chrut-so, in chrut-sin ‘auf diese Weise (cruth)’ Sg 211 b 4, 63 a 14, a buit-sem ‘sein Sein (buith)’ 216 b 2, tri-bar nebcongabthetit-si ‘durch eure Unenthaltsamkeit’ Wb 9 d 24 (für ‑tith), as
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