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Page:Thurneysen Handbuch des Altirischen 1 Grammatik.pdf/111

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§ 150–152.]
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Ursprung der Doppelkonsonanten.

b) aus altem sl (ṡl) im Inlaut, z. B. coli ‘Haselstrauch’ ahd. hasal, vgl. lat. corylus; fuillecht(a)e ‘be­schmiert’ für fa-ṡlechte (Verb fo·slig).

c) aus lp, z. B. ·tella ·talla (§ 79) ‘es ist Raum, Möglich­keit vorhanden für’, litauisch telpù tèlpti ‘Raum worin haben’; coll ‘Verlust’ etwa zu lat. culpa?

d) aus altem ls, z. B. all ‘Fels’ wohl aus *palso‑, vgl. ahd. felis, felisa ‘Fels’.

e) aus altem ln, z. B. ad·ella ‘besucht’ aus *pelnā‑, vgl. gr. πίλναμαι, lat. appellere.

Junges, durch Synkope entstandenes ln ist in Wb und Sg immer bewahrt. In Ml fängt auch dieses an, in ll überzu­gehen, z. B. éillide ‘be­schmutzt’ für éilnithe (Verb as·lena); comallaid (Hs. commal­laid 106 a 2) für comalnaid ‘er erfüllt’ (comlán ‘voll­ständig’).

f) Für ld, ob alt oder sekundär, erscheint mittelirisch ll, z. B. meldach melltach ‘wonnig’ mittelir. mellach; maldacht ‘Fluch, male­dictum’ mittelir. mallacht. Auch dieser Übergang scheint in die Zeit von Ml zu fallen, wie die um­gekehrte Schrei­bung 63 d 15 zeigt: läse nad·reildisem ni ‘indem wir nicht be­schmutzt haben’ für ·réillisem aus ·r‑éilnisem.

151. 4. rr

a) aus altem nr, z. B. irrúnaib ‘in Geheimnissen’ aus *in rúnaib.

b) aus altem sr (ṡr) im Inlaut, z. B. dírrui­digath ‘deriuatio’ Sg 53 a 11 von und sruth ‘Bach’.

c) aus rp, z. B. serr ‘Sichel’ gr. ἅρπη lett. sirpe.

d) aus altem rs (auch rks, rts), z. B. forru ‘auf sie’ aus *for-su; orr- Sub­junktiv­stamm zu org(a)id ‘schlägt’ aus orks- ors- (§ 616); fo-cerr- Subj.-Stamm zu fo·ceird ‘wirft’ aus certs- cers‑.

III. ss.

152. Jedes s im altirischen In- und Auslaut ist älteres ss außer in den Ver­bindungen sc und st. Es entsteht