abweichenden Lage des Hauptakzents. Während er im Irischen immer die erste Silbe des Wortes traf (§ 34), ruhte er im Britannischen vor dem Schwund der Endsilben stets auf der vorletzten. Infolgedessen ist der Vokalismus der alten Mittelsilben im Britannischen oft besser erkennbar als im Irischen.
Britannisch nenne ich in dieser Grammatik Wortformen, die allen britannischen Dialekten zu Grunde liegen; dagegen altbritannisch Namen, die aus der Römerzeit überliefert sind.
3. Vom Piktischen, der einstigen Sprache der Picti im Norden der englischen Insel, besitzen wir außer ein par Eigennamen fast nichts. Sie lassen eben nur erkennen, daß dort gleichfalls eine dem Irischen und Britannischen nahestehende keltische Sprache geherrscht hat.
Sammlung der Reste bei Stokes, Transactions of the Philological Society 1888–1890, p. 390 ff. = Bezzenbergers Beitr. 18, 84 ff. – Über Inschriften aus jenen Gegenden s. Rhys, Proceedings of the Society of Antiquaries of Scotland 26, 263 ff.
3. II. Festländisch-Keltisch, oft kurzweg gallisch genannt, die Sprachen der keltischen Stämme in beiden Gallien, auf der pyrenäischen Halbinsel, im mittleren Europa bis zum schwarzen Meer hin, endlich in Galatien in Kleinasien seit der Ansiedlung der keltischen Galater. Alle schon am Ende des Altertums ausgestorben. Ihre Denkmäler, für die Geschichte des Keltischen von großer Wichtigkeit, sind daher sehr spärlich.
Keltische Inschriften in geringer Zahl sind in Frankreich, ein par auch im nördlichen Italien gefunden worden. Die beste Zusammenstellung (außer den Münzaufschriften) bei
John Rhys, The Celtic inscriptions of France and Italy. Proceedings of the British Academy, Vol. II (1907).
Nach dieser Sammlung zitiere ich gewöhnlich. Dazu die Fragmente eines bei Coligny (Ain) gefundenen Kalenders, hgg. von Dissard, Comptes-Rendus de l’Académie des Inscriptions et Belles-Lettres 1897–1898, und von Espérandieu, Supplément à la Revue Épigraphique, No. 90.