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Page:Thurneysen Handbuch des Altirischen 1 Grammatik.pdf/247

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§375.]
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Vergleichungsformen der Adjektive.

hivy = sia, irech = tressa, nes = nessa, könnte freilich dort ab- gefallen sein. Aber da den Komparativen mittelkymr. uch 'höher, is 'niedriger' auch im Irischen endungslose Formen entsprechen (6s, is in der Bedeutung 'oberhalb', 'unterhalb' § 839. 835), so hat man wohl mit Recht angenommen, daß sich die Endung -a im Irischen sekundär ausgebreitet hat. Als Ausgangspunkt hat man an lia 'mehr', sia 'länger' gedacht. Dieses läßt sich mit kymr. hwy in einer Grundform *sei(s) vereinigen, die aus *se-is entstanden sein und die kürzeste Form des Komparativsuffixes -is (neben -fos, -iös) enthalten könnte. Dem entsprechend lia aus *ple-is. Auch mittelkymr. llet führt Osthoff (mündlich) auf *plet-is zurück. Im Irischen wäre *se *le zu sia Ha diftongiert und, weil Diftonge und lange Vokale in Endsilben zu zweisilbiger Aus- sprache neigten (§ 25), das -a als Endung gefühlt worden gleich dem -u der übrigen Komparative. Nach sia 'länger' dann letha 'breiter' und so fort.

Nur ist nicht sicher, daß auslautendes -e diftongiert wird (§ 51). So wären auch andere Möglichkeiten zu erwägen. Alt scheint das Nebeneinander von -u und -a bei mä meto (aus *mäu) und mua mä zu sein (daneben möu Ml u. a. mit neuangetretenem -w); denn jenes hat die Umfärbung des Positivs mär zu m6r be- wirkt (schon Wb), dieses findet sich im erstarrten Ausdruck wammä 'nur' (eigentlich 'nicht mehr'). Es läßt sich so deuten, daß neben einer geschlechtigen Form *mäiös, woraus zunächst *müüs, ein neutrales *mä(i)ös (woraus ir. mä) sich erhalten hatte. Ein Rest der Endung -ios möchte auch in ire 'weiter' vorliegen (dazu eine erweiterte Form ireiu oder irea Karlsr. Beda 44a 2, wohl eine künstliche Bildung). Bei der an Zweisilbigkeit streifenden Aussprache von mä, mda konnte auch hier die Endung -a sich loslösen.

Einige der unregelmäßigen Formen sind wohl ursprünglich nur dem Sinn, nicht der Form nach komparativisch. Sie haben zum Teil außerhalb des Keltischen Anknüpfungen. So findet sich nessam kymr. nesaf in osk. nessimas Npl f. 'die nächsten', umbr. nesimei 'zunächst' wieder. Der Superlativ äecli 'bester' ist wohl eigentlich ein Substantiv, das lat. decus 'Zierde' entspricht; die Nebenform deg nach dag- 'gut'. Mit ferr 'besser' aus *uers- hat man litau. virszüs 'das Obere', altkirchenslav. vncln, 'Gipfel, Höhe' und seine Verwandten verglichen. Wenn das richtig ist, so ist das entsprechende britannische nell- (kymr. givell usw.) nach der

Wurzel uel- 'wünschen, wählen' umgestaltet. Messa wird mit dem

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