27. Für die stimmhaften Spiranten hat das Lateinische keine unzweideutige Bezeichnung. Im Irischen werden die Buchstaben für Mediae zugleich für die homorganen Spiranten gebraucht, also der (neugriechische) Spirant γ durch g, δ durch d, β durch b bezeichnet. Ferner war im Irischen ein spirantisches m vorhanden, d. h. ein Nasal, bei dessen Aussprache statt eines Lippenverschlusses nur eine Lippenenge gebildet wurde, ein nasaliertes β; auch dieses wird vom rein nasalen m in der Schrift nicht unterschieden. Ich gebe diesen Laut, wo ausdrücklich auf seine Aussprache hingewiesen werden soll, mit μ wieder.
28. Somit werden folgende Zeichen für Spiranten gebraucht:
stimmlos | stimmhaft | |
guttural: | ch (x = chs § 22) | g |
dental: | s | — |
interdental: | th | d |
labial: | f, ph | b |
labial-nasal: | — | m |
Über Schwankungen in der Schreibung s. § 120 ff.
Gleichwie m, so drücken auch n r l je zwei verschiedene Laute aus, lenierte und unlenierte (§ 132); ich bezeichne die lenierten gegebenen Falls mit ν ρ λ.
29. Als Bezeichnung der stimmhaften Verschlußlaute treten im In- und Auslaut der Wörter außer g d b auch die Zeichen der Tenues c t p auf, und zwar
- regelmäßig nach Vokalen,
- beliebig nach Konsonanten.
Anlautend haben sie nur in gewissen Wortverbindungen stimmhafte Geltung (nach nasalierendem Auslaut § 237).
Über die Herkunft dieser Schreibweise s. § 906.
So wird für neuir. éag éug ‘Tod’ altirisch éc geschrieben, für neuir. céad céud ‘hundert’ altir. cét, für neuir. ab ‘Abt’ (lat. abbas) altir. ap, pl. apid.