Dagegen wechselt beliebig condelg und condelc ‘Vergleichung’, ·cumgat und ·cumcat ‘sie können’, ord und ort ‘Rang, Stand’ (lat. ordo), scríbend und scríbent ‘Schreiben’ (lat. scribendum), burbe und burpe ‘Torheit’, edbart und edpari ‘Opfer’ usw., wo überall g d b zu sprechen ist.
Abweichungen:
a) Nur ganz ausnahmsweise wird bei zusammengeschriebenen Wörtern der Anlaut des zweiten nach Art des Inlauts bezeichnet, z. B. natiubrad Wb 9 d 20 für na diubrad ‘er betrüge nicht!’, atoiri Ml 46 a 17 für a doiri ‘aus der Knechtschaft’.
b) Sehr vereinzelt und als etymologische Schreibung oder als Schreibversehen zu betrachten sind anderseits einfache g d b im Inlaut hinter Vokalen für Verschlußlaute, z. B. ad·obarar ‘wird geopfert’ Wb 10 c 3, 11 b 12, vgl. Ml 60 b 17, 14 a 16 neben ad·oparar Wb 11 b 15, beeinflußt durch edbart idbart ‘Opfer’; togad ‘Glück’ Ml 39 c 16, gewöhnlich tocad.
c) Viele Handschriften kennen sowohl hinter Vokalen als hinter Konsonanten auch die Schreibung gg dd bb, was wohl darauf beruht, daß ursprünglich in allen diesen Stellungen die stimmhaften Verschlußlaute gedehnt (geminiert) wurden, s. § 133. So arggit ‘des Silbers’ Arm. 17 b 1 neben argit, condeilgg ‘der Vergleichung’ Sg 42 a 4, con·ṅ‑delggaddar ‘sie werden verglichen’ Sg 39 a 11 neben con·delgatar, sacardd ‘sacerdos’ Sg 54 a 11, Tur. 49 neben sacart sacard, abbaith Asg ‘Abt’ Arm. 18 b 1. In Wb nur einmal claindde ‘der Kinder’ 28 b 17.
d) Gelegentlich wird aus etymologischen Rücksichten nach Vokalen cg td geschrieben, z. B. ecguisti ‘des Gewünschten’ Ml 65 b 2 für ecuisti (eg-guisti) zu ad·gúisi ‘wünscht’; cotdicc ‘er kann es’ Wb 5 b 40 für cot·icc, weil das infigierte Pronomen meist d lautet.
30. Für die Buchstaben c t p, g d b ergeben sich folgende Leseregeln:
1. c t p bedeuten stimmlose Verschlußlaute im absoluten Anlaut und hinter s; hinter andern Konsonanten