Einige Wörter, die meist schwachbetont vorkommen, unterlassen auch unter dem Hauptakzent die Dehnung, z. B. co-se ‘bis jetzt’ (se als deiktische Partikel häufig enklitisch § 468); immalle ‘zugleich’, ille ‘hieher’ (le war als Präposizion meist proklitisch); de ‘davon, von ihm’. Auch amne ‘so’ scheint kurzes e zu haben.
43. c) Über ursprünglich kurzen Vokalen, auf die in derselben Silbe unleniertes n, m, l, r (§ 131. 132. 137) folgt, steht nicht selten das Längezeichen. Sie klangen also jedenfalls länger als die gewöhnlichen Kürzen. Auch die modernen Dialekte zeigen meist, doch nicht in allen Fällen, die Länge.
Z. B. rán ‘Teil’ Wb 12 c 13, A ráin Ml 16 b 15, gewöhnlich rann rainn; ad·gréinn ‘er verfolgt’ Ml 54 b 23, 73 c 1, pl ·grennat; lóndas ‘Zorn’ Ml 18 a 10, sonst londas; téntide ‘feurig’ Ml 96 b 17 zu tĕne ‘Feuer’; tróm ‘schwer’ Wb 17 c 2, sonst tromm trom; imdae ‘zahlreich’ Ml 62 b 23, sonst imd(a)e; báll ‘Glied’ Wb 12 a 18, pl bóill 11 d 11, sonst ball; mílsi Wb 6 c 7, Plural zu mĭlis ‘süß’; árt-phersine ‘einer hohen Person’ Wb 24 d 9, sonst ard art ‘hoch’.
Auch in nicht haupttonigen Silben: du·sesáinn (zu lesen ·sésáinn) I sg Prät. Subj. ‘ich verfolgte’ Ml 41 c 5, do·rogbáinn ‘ich beginge’ 39 a 18, sonst Endung ‑ainn ‑inn; erríndem ‘höchste’ Ml 56 b 22 zu rind ‘Spitze’, ingraimmím Ml 87 c 1 Dsg zu ingraimm ‘Verfolgung’; ubúll ‘Apfel’ Ml 100 c 21; ·acáldad ‘er pflegte anzureden’ Ml 108 b 9 zu accaldam ‘Anrede’; ·epéltais ·epíltis Ml 99 b 2, 121 d 16 III pl Prät. Subj. zu at·bela, ‘er sterbe’; hon dedárntui (l. dedárntu), Glosse zu taciturnitate Ml 48 a 11.
44. 3. Gelegentlich findet sich, hauptsächlich in Wb, ein Längezeichen über beliebigen silbenschließenden Vokalen vor lenierten Konsonanten in der haupttonigen Silbe; solche Vokale müssen also ebenfalls etwas länger geklungen haben als andere Kürzen. Z. B. as·rúbart ‘hat gesagt’ Wb 10 a 26, dlíged ‘Schuld’ 10 d 16.19, ro·chlúinetar ‘das sie hören’ 11 b 6, níme ‘des Himmels’ Ml 106 a 3.