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Page:Thurneysen Handbuch des Altirischen 1 Grammatik.pdf/60

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[§ 58—62.
Lautlehre.

‘Kummer’ kymr. brwyn aus *brugnos; tón f. ‘Hinter­teil’ kymr. tin f. (Grundform?). Vgl. daneben búain ‘Ernten’ (aus *bougn..?); ·cúal(a)e ‘er hörte’ wohl aus *cuclou̯e *cochlou̯e.

Zweifelhaft ist die Grundform von ir. móin f. ‘Moor’ kymr. mawn. Das Wort wird in einer Sprache Lehnwort sein, wahr­schein­lich im Kymri­schen. Etwa *moudni‑? Vgl. gr. μυδᾶν ‘feucht sein, faulen’, lett. mudas pl ‘ver­faultes Seegras’.

Langes o neben kurzem in ómun (später auch úamun) ‘Angst’ neben ŏmun (durch den Reim gesichert) kymr. ofn (mit ŏ) wird durch das sinn­verwandte úath (arch. *ōth) ‘Schrecken’ hervor­gerufen sein.

60. u entspricht idg. u, z.⏑B.

sruth ‘Fluß, Bach’ (altirisch wohl m. u-Stamm trotz späteren Spuren von neutralem Ge­schlecht) kymr. ffrwd, vgl. gr. ῥυτός altind. srutáḥ ‘fließend’.

luid ‘er ging’ gr. ἤλυθε.

dub ‘schwarz’ (u-St.) kymr. du, vgl. gr. τυφλός ‘blind’, got. dumbs ‘stumm’, gall. Dubis (Flußname).

Über u aus o s. § 71 ff.; aus a § 76; über ru aus ri § 222.

61. ú entspricht

a) idg. ū, z.⏑B.

cúl ‘Rücken’ (kymr. cil) lat. cūlus.

rún f. ‘Geheimnis’ (kymr. rhin) got. rūna.

múr (poet.) ‘Menge’ gr. μῡ́ριοι.

b) entsteht aus uu̯ (das älteres ou̯- vertreten kann § 71. 73) vor synko­piertem Vokal, z.⏑B.

dúthracht ‘Wunsch’ aus *duu̯(u)- *de-u̯o- § 824.

Die echten Diftonge aí áe oí óe uí áu áo éu éo íu.

Über ía s. § 51, úa § 57 f.

62. aí áe, oí óe. In der Schrift wechselt nicht nur und áe, und óe regellos (die Schrei­bung mit e ist vermut­lich durch das Vorbild des Lateini­schen veranlaßt), sondern auch der Diftong mit o und mit a wird häufig ver­tauscht, so daß man dasselbe Wort zum