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Page:Thurneysen Handbuch des Altirischen 1 Grammatik.pdf/65

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§ 71–73.]
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Haupttoniges i, u für e, o.

tonierte Form zu ro·bíth; mug ‘Knecht’ (G moga) aus mogu‑, got. magus; muid G, mud D zu mod ‘modus’.

72. Auch einige Konsonantengruppen hindern diese Umfärbung nicht, so nn, nd, ll, mm: cinn G, ciunn D zu cenn ‘Kopf’ kymr. penn, vgl. gall. Πεννο-ουινδος; fo·gliunn ‘ich lerne’, III sg fo·gleinn; mindech ‘mendicus’; rind ‘Gestirn’, G renda, Stamm *rendu‑, ebenso lind ‘Flüssig­keit’, G lenda; cuindig ‘verlange!’ (com-dí-ṡaig); uilliu, Kompa­rativ zu oll ‘groß’, vgl. gall. Matribus Ollo-totis; cummasc ‘Mischung’, vgl. lat. com­miscere.

Sie tritt wohl auch vor c (= k und g) ein. Die Lehn­wörter luic G, luc(c) Dsg, luc(c)u Apl zu loc(c) ‘locus’ und cucann (c = g) ‘cocina (coquina)’ beweisen zwar nicht viel; mehr mucc ‘Schwein’ (§ 298) kymr. moch, wenn gall. (Mercurius) Moccus, Moccius, Mocco, Mocconius, Moccilo dazu gehören, das u also un­ursprüng­lich ist. Vgl. noch truip, G zu trop ‘tropus’.

Ob in Wörtern wie cuimrech ‘Bande’ (com-rig‑), cuimliucht ‘Nutzen’ (com-mliucht), cu-trumm(a)e ‘gleich’, ·cuitbi ‘ver­spottet’ (deutero­toniert con·tibi) laut­gesetz­liche Formen der Präp. com- vorliegen, oder ob u teilweise ver­schleppt ist, möchte ich einst­weilen nicht ent­scheiden.

Der Gsg uird, D urd zu ort ort ‘ordo’ folgt der Flexion von ord 'Hammer', G uird, mit altem u. Ar·riuth ‘adorior’ Karlsr. Prisc. 60 a 6 (statt ·reuth) zu rethid ‘läuft’ ist durch das Abstrak­tum riuth ‘Lauf’ be­einflußt, das durch *ritu- auf *r̥tu- zurück­geht (§ 214).

Sonderbar ist ó’nn-urid ‘seit vorigem Jahr’ Wb. 16 c 14, später belegt inn-uraid ‘im vorigen Jahr', vgl. dor. πέρυτι att. πέρυσι. Man erwartet *iur(a)id oder *ir(a)id. Ist der Anlaut an der völligen Umfärbung schuld? An Einfluß des ge­schwunde­nen p- ist wohl nicht zu denken, obschon man auch ucht ‘Busen, Schoß’ mit lat. pectus zusammen­zu­stellen pflegt.

73. Fraglich ist, wie weit vor einem e der nächsten Silbe der gleiche Laut­wechsel einge­treten ist.

Sicher wird auch hier o zu u, wenn der trennende Konsonant ein Labial ist, z. B. as·ru-bart ‘hat gesagt’