tonierte Form zu ro·bíth; mug ‘Knecht’ (G moga) aus mogu‑, got. magus; muid G, mud D zu mod ‘modus’.
72. Auch einige Konsonantengruppen hindern diese Umfärbung nicht, so nn, nd, ll, mm: cinn G, ciunn D zu cenn ‘Kopf’ kymr. penn, vgl. gall. Πεννο-ουινδος; fo·gliunn ‘ich lerne’, III sg fo·gleinn; mindech ‘mendicus’; rind ‘Gestirn’, G renda, Stamm *rendu‑, ebenso lind ‘Flüssigkeit’, G lenda; cuindig ‘verlange!’ (com-dí-ṡaig); uilliu, Komparativ zu oll ‘groß’, vgl. gall. Matribus Ollo-totis; cummasc ‘Mischung’, vgl. lat. commiscere.
Sie tritt wohl auch vor c (= k und g) ein. Die Lehnwörter luic G, luc(c) Dsg, luc(c)u Apl zu loc(c) ‘locus’ und cucann (c = g) ‘cocina (coquina)’ beweisen zwar nicht viel; mehr mucc ‘Schwein’ (§ 298) kymr. moch, wenn gall. (Mercurius) Moccus, Moccius, Mocco, Mocconius, Moccilo dazu gehören, das u also unursprünglich ist. Vgl. noch truip, G zu trop ‘tropus’.
Ob in Wörtern wie cuimrech ‘Bande’ (com-rig‑), cuimliucht ‘Nutzen’ (com-mliucht), cu-trumm(a)e ‘gleich’, ·cuitbi ‘verspottet’ (deuterotoniert con·tibi) lautgesetzliche Formen der Präp. com- vorliegen, oder ob u teilweise verschleppt ist, möchte ich einstweilen nicht entscheiden.
Der Gsg uird, D urd zu ort ort ‘ordo’ folgt der Flexion von ord 'Hammer', G uird, mit altem u. Ar·riuth ‘adorior’ Karlsr. Prisc. 60 a 6 (statt ·reuth) zu rethid ‘läuft’ ist durch das Abstraktum riuth ‘Lauf’ beeinflußt, das durch *ritu- auf *r̥tu- zurückgeht (§ 214).
Sonderbar ist ó’nn-urid ‘seit vorigem Jahr’ Wb. 16 c 14, später belegt inn-uraid ‘im vorigen Jahr', vgl. dor. πέρυτι att. πέρυσι. Man erwartet *iur(a)id oder *ir(a)id. Ist der Anlaut an der völligen Umfärbung schuld? An Einfluß des geschwundenen p- ist wohl nicht zu denken, obschon man auch ucht ‘Busen, Schoß’ mit lat. pectus zusammenzustellen pflegt.
73. Fraglich ist, wie weit vor einem e der nächsten Silbe der gleiche Lautwechsel eingetreten ist.
Sicher wird auch hier o zu u, wenn der trennende Konsonant ein Labial ist, z. B. as·ru-bart ‘hat gesagt’