(arch. ·ru-bert), aber Pass. as·robrad aus ro-breth; do·rumalt ‘hat verzehrt’ (‑melt); cuman ‘erinnerlich’ (Präp. com- und men- § 823 A, a).
Ebenso wird eng zu ing, z. B. lingid ·ling ‘springt’, pl lengait ·lengat; cingid ‘schreitet’, cing, G cinged, ‘Held’, das trotz gall. Cingeto-rix keine i-Wurzel enthält, vgl. britann. camm ‘Schritt’, lamm ‘Sprung’.
74. Die Umfärbung findet sich aber auch sonst:
1. vor dem alten ‑es- der s‑Stämme (§ 337 f.), z. B. nem ‘Himmel’ (kymr. nef), G nime (*nemesos), D nim (*nemes); teg tech ‘Haus’ (gr. τέγος), NApl tige (*tegesa).
2. vor dem ‑ei̯- der Verben auf ursp. ‑ei̯ō, III sg ‑ei̯eti, z. B. gu(i)did ‘bittet’ zu gr. ποθέω; ad·sudi ‘verzögert’ (*sodei̯ō), got. satjan ‘setzen’; fu·llug(a)imm ‘ich verberge’, got. lagjan ‘legen’. Hierher vielleicht auch midiur ‘ich urteile’, wenn genau = lat. medeor.
3. Vereinzelt ist ·bir ‘du trägst’, wohl aus *bheres, zu berid. Dagegen ohne Umfärbung do·eim ‘du schützest’ Ml 110 d 9 (W em‑).
Man kann etwa die Regel aufstellen, daß vor altem e, das in den Hiatus geraten war, die Umfärbung stattfand. Das würde die Fälle 2. alle erklären, da i̯ zwischen Vokalen schwindet (falls nicht ei̯ teilweise zu ii̯ geworden war, § 304), ferner die meisten von 1., wo ‑esos ‑esa usw. zunächst zu ‑eos ‑ea wurden (§ 128). Der Dativ nim kann sich nach dem G nime gerichtet haben. Endlich ·bir mag sein i von der I sg ·biur bezogen haben; der Vokalismus ist auch auf das t‑Präteritum ·biurt ·birt übertragen und erscheint dort sogar in der absoluten III sg birt ‘sie gebar’ (§ 680).
Später breitet sich dieser Ablaut viel weiter aus, z. B. niurt für älteren neurt, Dsg zu nert ‘Stärke’; curp statt corp Dsg ‘Körper’, G cuirp statt coirp usw.
75. Haupttoniges ĕ im Hiatus scheint zum Teil in i übergegangen zu sein, vgl. später belegtes niæ ‘Neffe’ (Ogom Gsg niotta Macal. 71), zu mittelkymr. nei lat. nepos, neben teë ‘heiß’. In siur ‘Schwester’, Dual sieir, könnte das folgende