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Page:Thurneysen Handbuch des Altirischen 1 Grammatik.pdf/72

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[§83–85.
Lautlehre.

schwach­betonter Silbe: coíneas ‘der weint’ 102 a 23, ·erlad­aigear I sg Subj. ‘ich bereite’ 106 e 6).

Eigentümlich ist die – freilich sehr selten auftretende – Schrei­bung ei für e vor dunklen Konso­nanten: feir ‘Mann’ Asg, Gpl Wb 13 a 20, 22 c 10; teicht ‘Gang’ Thes. II 296,3. Sie erinnert an éi für é in Wb (§ 52).

84. 3. Vor u-farbigen Konsonanten schiebt sich nach ă ĕ ĭ ein u ein (nach e vor ch zuweilen dafür o) unter denselben Bedin­gungen, wie i vor palataler Konsonanz.

Z. B. daum für daμᵘ, Dsg zu dam ‘Ochse’; maull, Dsg zu mall ‘langsam’; neuch neoch für nechᵘ, Dsg zu nech ‘jemand’; in·neuth, ar·neut sa ‘ich erwarte’ f. ·nethᵘ, ·netᵘ; do·biur ‘ich gebe’ f. ·biρᵘ; fiuss ‘Wissen’ f. fissᵘ; ro·fiugrad ‘figuratum est’.

Gehört der u-farbige Konsonant der nächsten Silbe an, so fehlt u davor meist, z. B. firu, Apl zu fer ‘Mann’. Doch neben figor ‘figura’ Wb 18 c 10 auch fiugor Ml 45 a 3, ro·laumur ‘ich wage’ Wb 17 a 8 (III sg ro·laimethar).

Nach langen Vokalen erscheint dieser Übergangsvokal nie; nur tritt für das Ersatz­dehnungs-é in den § 53 verzeich­neten Fällen éu oder íu und für das andere é der Diftong ía ein (§ 51). Die u-Färbung des Konso­nanten hat sich hier früh verloren, s. § 169 b.

Die Vokale in schwachbetonten Silben.

Die Vokale der alten Endsilben.

85. Über die Schicksale der Vokale, die in den ursprüng­lichen Endsilben standen, läßt sich etwa das Folgende sagen.

Einzelne Probleme sind unten bei den Flexionsendungen be­sprochen.

1. ō in Endsilben scheint gemeinkeltisch zu ū geworden zu sein. So erscheint der lateini­sche Name Frontō auf einer galli­schen Inschrift als Frontu CIL XIII 1171, und nicht selten sind gallische Dative von o-Stämmen auf ‑u, z. B. Alisanu,