oíntu ‘Einheit’ aus ‑tūt‑s, fla(i)thi Apl ‘Herrschaften’ zunächst aus *u̯latīs (älter ‑ī̆ns), cuirthe ‘wirf!’ wohl aus ‑thēs, vgl. altind. ‑thāḥ, anm(a)e ‘des Namens’ aus ‑mēs ‑mens, siur ‘Schwester’ aus *su̯esōr ‑ūr.
In dieser Stellung waren die Vokale offenbar lang geblieben bis zu der Zeit, wo alle schwachtonigen Vokale gekürzt wurden (§ 41).
b) Der Gpl aller nominalen Stämme, hat den Vokal verloren, z. B. fer ‘der Männer’ für *u̯irōm. Das weist darauf hin, daß vor dem auslautenden Nasal lange Vokale gekürzt worden waren (wie in lat. duŏmuirŭm) und zwar vor dem Übergang von ō zu ū (§ 85); denn die Wortformen deuten auf einen dunklen geschwundenen Vokal. Also war aus *u̯irōm keltisch *u̯irŏn geworden. Darnach muß man schließen, daß von den beiden Formen der I sg des Subjunktivs, absolut bera, konjunkt. ·ber, nur die zweite die regelmäßige Entwicklung von *bherā‑m (lat. feram) darstellt.
90. 4. Hinter i (sowohl konsonantischem i̯ als silbischem i oder ii̯, die im Irischen zusammenfallen § 195) sind alle Endsilben, auch die sonst geschwundenen, erhalten und zwar erscheinen:
i und u (beliebiger Herkunft) unverändert,
altes ŏ und auslautendes ā̆ als e (aber altes ā vor Konsonanten als ‑a wie § 89),
altes ĕ als i (‑ēs wohl als ‑e § 295)
z. B. aile m. f. ‘anderer ‑e’ aus *ali̯os *ali̯ā, caire ‘Makel’ aus *karii̯ā altkymr. cared, aili G m. n. aus *ali̯ī, D ailiu zunächst aus *ali̯u *ali̯ū, du(i)ni Vsg ‘Mensch’ aus *duni̯e; do·gniu ‘ich tue’ aus *·gnīi̯u *·gnēi̯ō, ·lécea III sg Subj. ‘er lasse’ aus ‑iāt (vgl. lat. fin‑iat.)
Man kann sich den Prozeß so denken, daß der i‑Laut vor a und o zu e gefärbt wurde und, wenn sie kurz waren, mit ihnen verschmolz (vielleicht zunächst zu langem e), ebenso i mit u zum Diftong iu, mit altem ‑i und ‑e zu ‑ī. Schon auf Ogom-Inschriften, die sonst auslautende Vokale bewahren, heißt der Gsg zum späteren aue (Stamm au̯io‑) ‘Großsohn’ stets avi, avvi, also