mit Kontrakzion von ‑ii zu ‑i (vermutlich ī). Vgl. auch das betonte clé ‘links’ (wie kymr. cledd aus *klii̯os), D clíu (einsilbig), f. clí, wo die Länge der Vokale sich freilich auch nach § 42 b erklären ließe. Kaum weist der archaische Gsg nieth ‘nepotis’ (Annals of Ulster, a. 692) darauf hin, daß zunächst o und a hinter i zu e wurden; vgl. Ogom niotta § 75.
91. Über neuentwickelte Vokale in Endsilben vor r l n s. § 109.
Übergangsvokale vor auslautenden Vokalen.
92. a) Stehen auslautende a o u hinter palatalen Konsonanten, so wird meist ea eo iu geschrieben; es schiebt sich also ein palataler Übergangsvokal ein. Z. B. aithrea Apl ‘Väter’ (mit ρⁱ); toimseo (mit sⁱ) Gsg zu tomus ‘Maß’; ailichthiu Apl ‘Änderungen’ (mit thⁱ).
Doch kann er, namentlich in einer weit von der haupttonigen getrennten Silbe, auch fehlen, z. B. íarfaigtho ‘des Fragens’ Ml 24 b 10 neben íarfaichtheo 35 c 29, esséirgu Wb 13 b 26 neben esséirgiu 4 a 27 (mit γⁱ), D von esséirge ‘Auferstehung’, didu neben didiu ‘also’ Wb.
93. b) Stehen ‑i und ‑e hinter dunkler Konsonanz, so tritt in den älteren Denkmälern in der Regel kein Zwischenvokal zu Tage. Daneben stellt sich schon in Wb bisweilen, konsequenter in den späteren Glossen ‑ai und ‑ae dafür ein.
So schreibt Wb cumachte ‘Macht’, Gsg cumachti (mit tᵃ), aber Ml cumachtae cumachtai; Wb cnámi (mit μᵃ) NApl ‘Knochen’, Ml cnámai; dígle (mit λᵃ Wb 17 d 2, aber díglae 4 c 21 und immer in Ml, Gsg zu dígal ‘Rache’.
94. c) Die spätere Entwicklung, daß solches ‑ae weiter zu ‑a, ‑eo ‑ea zu ‑e wird, zeigt sich zuweilen in Ml und nicht selten in Sg und andern Glossen.
Z. B. menma ‘Sinn’ Ml 53 c 18 neben menmae (in Wb menme); imda ‘zahlreich’ Sg (imdae Ml, imde Wb); suidigthe ‘des Setzens’ Sg 193 b 4, Karlsr. Beda 18 b 9 für