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Page:Thurneysen Handbuch des Altirischen 1 Grammatik.pdf/83

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§ 104–106.]
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Synkope.

Aus­gleichun­gen ein­getreten, welche die Regel durch­kreuzen:

a) Die Synkope unterbleibt häufig durch Einfluß einer andern Form, z. B. Gsg londassa statt *londsa nach dem N londas(s) ‘Grimm’; sochu­macht neben sochmacht ‘fähig’ nach eumachte ‘Vermögen’; foditiu ‘Erdulden’ aus *fo-détiu nach dem Simplex détiu.

105. b) Die Synkope trifft zwei sich folgende Silben (aus dem gleichen Grunde), z. B. ·tartsat ‘sie haben gegeben’ neben ·tartisset (*to-ro-ad-daisset) nach der deutero­tonierten Form do·ratsat; ·ragbtha aus *ro·gabatha nach deutero­toniertem ro·gabtha ‘sind gesungen worden’.

Besonders häufig rufen so ursprünglich zweisilbige Präposizionen Synkope der nächsten Silbe hervor, nach Analogie der ein­silbigen; z. B. ires(s) ‘Vertrauen’ (*iri(?)-ṡessa) hat in Wb und Ml den regel­mäßigen Gsg irisse, aber in Tur. irse; do·arrchet, tairrchét ‘ist prophe­zeit worden’ aus ·are-ró (= ro-fo)‑chét; timthi­recht ‘Bedienung’ Wb, aber tim­threcht Ml, oín-tim­threcht schon Wb 5 d 1 (to-imbi-to‑r..); ähnlich túailnge ‘Fähigkeit’ aus *to-fo-lunge zu túalang ‘fähig’. Vgl. auch Fedelm­theo neben Fedelmedo Arm. 16 b 1.2, G zum N Fedelmid.

106. c) Die Synkope tritt an unregelmäßiger Stelle auf. Wenn aus irgend einem Grund die Synkope der zweiten Silbe unter­bleibt, so wird in einem vier- oder mehr­silbigen Wort in der Regel der Vokal der dritten Silbe aus­geworfen; z. B. zu cumachtach ‘mächtig’ Dpl cumacht­gaib, Kompa­rativ cumacht­chu; indocbál inducbál ‘Ruhm, Glorie’ aus *ind-od-gabál (die zweite Silbe im Anschluß an tucbál tócbál ‘Erhebung’ bewahrt); ·tomontis Wb 12 d 21 III pl Prät. Subj. neben ·tomnitis ‘sie meinten’ nach deutero­toniertem *do·mentis; comoicse comaicse ‘Nähe’ zu comocus ‘nahe’ (die zweite Silbe durch das Simplex ocus acus ‘nahe’ gehalten); dúnattae ‘cas­trensis’ von dúnad (dúnath) 'Lager' mit Suffix ‑ade (das erste a durch das Stammwort gehalten).