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Page:Thurneysen Handbuch des Altirischen 1 Grammatik.pdf/94

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[§ 122. 123.
Lautlehre. – Die Konsonanten.

γλ: mál ‘Fürst’ (poet.) aus *magl, inschriftl. (Wales) G Magli, Seno-magli.

γν: ad·gén ‘ich erkannte’ aus *gegn, Prät. zu ·gnin; Broccán (Eigenname), inschriftl. Broccagni.

δρ: áram ‘Zahl’ von ad und rím ‘Zahl’.

δλ: fo·álagar ‘wird hingestreckt’ aus *ad-logar.

δν: húan ‘Leihen’ Ml 28 d 12 zu ·odar ‘wird geliehen’; áinsem ‘Anklage’ aus ad-ness‑.

thλ: cenél ‘Geschlecht’ aus *cenethl altkymr. cenetl; dál ‘Zusammen­kunft’ aus *dathl altkymr. datl.

thν: én ‘Vogel’ aus *ethn altbreton. etn.

Der Anlaut des zweiten Gliedes eines Kompositums wird oft wie ein Wort­anlaut (§ 120a) behandelt, z. B. fognam ‘Dienst’ zu fo·gní ‘er dient’ neben démon ‘Tun’ (de-gním); fo-chricc ‘Lohn’ und ähnliche. Auch in redupli­zierten Verbal­formen sind die Spiranten hinter der Redupli­kazions­silbe manchmal un­verändert, z. B. ro·cechladar ‘wird hören’ zu ·cluine­thar; ro·cechla­datar ‘sie haben gegraben’ zu cla(i)did ‘gräbt’.

In den Lautgruppen thρ βρ βλ bleiben die Spiranten auch im Wort­innern erhalten, z. B. críathar ‘Sieb’, críathraid ‘er durch­löchert wie ein Sieb’ aus *créthr‑, vgl. altkymr. cruitr mittel­breton. croezr; gabor gabur ‘Ziege’ altbreton. gabr kymr. gafr, vgl. die Ortsnamen Gabro-senti (Britan­nien), Gabro-magus (Noricum); mebol mebul ‘Schande’ kymr. mefl.

nel rn. 'Wolke' kann daher nicht auf *neßA. *nebhlos zurück- geführt werden.

123. b) Standen nach der Synkope die Spiranten vor andern Konso­nanten, so bemerkt man deutlich die Tendenz nach einer Aus­gleichung in dem Sinn, daß Stimmlose vor Stimm­haften stimmhaft werden und umgekehrt Stimm­hafte vor Stimm­losen stimmlos. Nur wird diese Neigung überaus oft dadurch gekreuzt, daß aus andern Formen die ursprüng­lichen Laute wieder ein­dringen, so daß die Schrei­bung ein und desselben Wortes häufig schwankt; z. B. adramail ‘dem Vater