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Page:Thurneysen Handbuch des Altirischen 1 Grammatik.pdf/95

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§ 123.]
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Wechsel stimmloser und stimmhafter Spiranten.

ähnlich’ Wb 6 d 6 neben athramil 13 d 11, wo das th von athir ‘Vater’ resti­tuiert ist; daneben adthramli pl 9 a 14, 23 c 27, wo der Schreiber zwischen beiden Formen schwankt. So heißt der G und A sg zu adaig ‘Nacht’ (mit ‑g aus ‑ch § 127) in Ml bald aithche aithchi, bald aber aidche aidchi mit dem d des Nomi­nativs (in Arm. 18 b 1 umgekehrt aithgi mit dem g des Nomi­nativs). Das Negazions­präfix (§ 866) lautet in Wb vor Vokalen und stimm­haften Konso­nanten immer neb‑, dagegen vor stimm­losen häufig neph‑: neb­airitiu ‘Nicht-Annahme’, nebmarbtu ‘Un­sterblich­keit’, aber nephthóbe ‘Nicht-Beschnei­dung’, wofür freilich gelegent­lich auch nebthóbe 1 d 18 auftritt. Schon Wb II 33 b 5 schreibt aber umgekehrt neph­inotacht ‘Nicht-Eintreten’, und Ml und Sg kennen in jeder Stellung nur neph‑, z. B. nephdénum ‘Nicht-Tun’ Ml 23 c 20 für nebdénum Wb 5 c 23. Vgl. noch deph­thigim ‘ich streite’ Ml 21 a 2 neben III sg Imperf. no·deb­thaiged 19 c 13 von debuith ‘Streit’; ad·áichfer ‘ich werde fürchten’ Ml 68 c 17, ad·r‑áichsetar 80 d 4 neben ad·r‑áigsetar 124 b 6 ‘sie haben gefürch­tet’ zu ad·ágathar; ainmm­nichthe Sg 4 b 4 neben ainm­nigthe 197 b 10, G zu ainm(m)nigud ‘Benennung’, und viele ähnliche Fälle. Bei gewissen Präfixen herrscht schon in Wb völlige Verwir­rung, z. B. bei aith- t‑aith‑; vgl. aithgne ‘Erkennen’ 1 b 13 neben D aidgniu 1 c 15, taid­chricc 2 b 9 neben taith­chricc 4 b 16 ‘Rückkauf’.

Im einzelnen Fall ist nicht sicher zu entscheiden, wie weit das Schwanken rein graphisch war oder auf wechseln­der Aus­sprache beruhte. Doch ist un­zweifel­haft, daß durch solche Fälle eine gewisse Un­sicher­heit der Schreiber entstand, und daß die Genauig­keit der Spiranten­bezeich­nung darunter litt. Vgl. ver­einzelte Beispiele wie adchaib Wb 22 a 14, Dpl von athach ‘Windstoß’, wo der Spirant keinen Anlaß hatte, stimmhaft zu werden, so daß d hier wohl für ge­sproche­nes th steht. Umgekehrt com­díthnatha Wb 14 b 11, díthnad 14 b 15 (zweimal), wo der Schreiber, der sonst immer richtig dídnad ‘Tröstung’ schreibt (zu do·dona ‘er tröstet’), dreimal hinter einander th für δ gesetzt hat (com­díthnad auch Sg 90 a 7).