Jump to content

Page:Thurneysen Handbuch des Altirischen 1 Grammatik.pdf/96

From Wikisource
This page has been proofread.
76
[§ 123–126.
Lautlehre. – Die Konsonanten.

Diese Assimilazion wird später fallen als die Entwick­lung des Endsilben­vokals in Wörtern wie arathar ‘Pflug’ aus *arathr (§ 109), da diese stimm­loses th bewahrt haben.

124. c) Erst einige Spuren zeigen unsere Denkmäler von der Redukzion der Laut­gruppe thch oder δch zu ch. Durch­geführt ist sie nur (vor n) in súaichnid (einmal súaignid) ‘wohl­bekannt’ aus *su-aith-chnid, ‑gnid. Sonst wird ver­einzelt in Wb prechite 5 a 5, ro·priched 23 a 3 geschrie­ben neben gewöhn­lichem predchid pridchid ‘er predigt’ und ähnliche Formen in Ml. Hier ferner tachur 34 d 20, taichur 115 d 9 neben taidchor ‘Rückkehr’ 117 b 5, 131 d 12; fris·tuichetar ‘sie traten entgegen’ 21 c 2, gewöhn­lich ·tuid­chetar. Durch­gedrungen war also diese Aus­sprache noch nicht.

Vereinzelt ist auch taibsiu Wb 6 d 6 für taidbsiu ‘Zeigen’ (mittel­irisch mit Meta­thesis taisbenad).

125. 3. Stehen Spiranten zwischen schwach­betonten Vokalen, so scheint auf den ersten Blick völlige Regel­losigkeit zu walten, indem stimmlose und stimm­hafte Spiranten häufig in demselben Wort oder Suffix wechseln, z. B. oirdnithe und oirdnide ‘ordiniert’, ·comal­nathar und ·comal­nadar ‘er erfüllt’, soínmiche und soínmige ‘Glück’ usw. Doch betrifft das Schwanken fast aus­schließ­lich Fälle, wo der stimmlose Spirant der ursprüng­liche ist. Die seltenen Ausnahmen erklären sich teils als Analogie­bildungen, wie cuimrecha ‘Fesseln’ Wb 23 a 5 neben cuimrega 27 c 36 (zu con·rig ‘bindet’) nach dem Singular cuimrech; teils sind es wohl ver­einzelte Ver­irrungen der Schreiber, wie humaithe ‘ehern’ Tur. 129 für gewöhn­liches humaide, cubaithiu ‘harmoni­scher’ Ml 145 b 3, Kompa­rativ von cubaid (com-fid).

126. Auch wo der stimmhafte Spirant an Stelle des stimm­losen erscheint, läßt sich oft an Be­einflus­sung durch andere Formen denken. So wenn zu comalnad comallad ‘Erfüllung’ (mit ‑d aus ‑th) der Gsg in Wb