Karlsr. Beda 33 b 18 für gewöhnliches grían. In Ml findet sich mehrfach dafür bloßes i, z. B. pina 15 c 9 = píana ‘Strafen’.
Die Flexion von día ‘Gott’, zunächst aus *dēu̯os, G dé aus *dēu̯i, DA dia aus *dēu̯u *dēu̯on, V dé aus *dēu̯e zeigt, daß der Ansatz zur Diftongierung begann, bevor u̯ geschwunden war (§ 202); schon Cam. schreibt dea.
Auslautendes ē ist zu ía geworden in cía ‘wer?’ § 454. 461 und cía ‘obgleich’ § 899, zwei Wörtern, die sich eng an das folgende anzuschließen pflegen. Sonst scheint ‑é nicht diftongiert zu werden, vgl. III sg Subj. ·té (in Wb ·téi) zu I sg ·tías (Indik. tíagu) u. ähnl. (§ 624). Über die Komparative sía ‘länger’ (= kymr. hwy) und lía ‘mehr’ s. § 375.
52. b) In anderen Fällen ist é aus ē, manchmal aus ă gedehnt, wenn folgende Konsonanten geschwunden sind (§ 122. 207. 209. 213). Dieses Ersatzdehnungs-é geht niemals in ía über, war also von dem unter a) besprochenen verschieden.
In Wb wird oft, auch vor dunkeln Konsonanten, ée oder éi dafür geschrieben, z. B. cenéel ‘Geschlecht’, nephchenéil' (Asg) ‘Nicht-Geschlecht’ 5 a 14 neben cenél, bées béesad neben bés bésad ‘Sitte’, béelre neben bélre ‘Sprache’, do·rígéensat neben do·rígénsat ‘sie haben getan’, céetne neben cétne ‘erster’, éicndag 1 c 6, 29 a 7 neben écndach ‘Schmähung’, céitbuid 24 b 4 neben cétbuid ‘Sinn’. Anderwärts trifft man ähnliches nur vereinzelt, wie cheitbada (Gsg) Ml 98 b 5, no·déitnaigtis ‘stridebant’ 54 d 20.
53. Allgemein dagegen tritt dafür éu, éo oder íu ein, wenn es in der letzten Silbe vor u-farbigen oder palatalisierten l r n steht; im letzteren Fall findet sich auch die Schreibung éiu (vgl. oben éi). Z. B. zu cenél ‘Geschlecht’ Dativ cenéul ceníul, Gen. cenéuil cenéoil ceníuil cenéiuil; fér ‘Gras’, Gen. féiuir; én ‘Vogel’, Dat. éun, Gen. éuin éoin éiuin; ad·gén ‘ich erkannte’, III sg. ad·géuin ·géiuin.
Nur in einzelnen Wörtern zeigt sich der gleiche Wandel vor t (s. § 208), z. B. ét ‘Eifersucht’, Dat. éut, Gen. éuit éoit; aber cét ‘Hundert’, Gen. céit, Dat. cét.
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