toísech ‘Anführer’ aus *to-u̯essach, inschriftlich (Wales) G touisaci, kymr. tywysog.
roída ‘des großen Walds’ für *ro-ḟeda.
Im letzteren Fall würde man eher ói, d. i. ō mit Übergangsvokal, erwarten, da der Vokal der zweiten Silbe der Synkope unterliegt (§ 102). Aber die spätere Schreibung tóesech, ráed läßt keinen Zweifel zu, daß derselbe Laut wie in b) vorliegt.
Die mittelirische Vermischung von oí (aí) und ui zeigt sich schon in tuissech Wb II 33 b 20.
d) aus au̯i, āu̯i, wenn i in der Endsilbe stnnd (§ 203), z. B.
goí (aus *gāu̯in), Asg zu gáu ‘Falschheit’.
64. uí entsteht aus uu̯i (das auch älteres ou̯i vertreten kann § 71) da, wo i in letzter Silbe schwinden muß, z. B.
Nsg druí ‘Zauberer’ aus *druu̯i(d)s, vgl. gall. pl druides.
Später belegt uí ‘Schaf’ aus *uu̯is für *ou̯is, lat. ouis (daneben auch oí, wohl nur andere Schreibung, vgl. § 63 c).
65. áu ist in unserer Periode im Übergang zu ó begriffen; die Schreibung schwankt (manchmal auch áo). Es kommt vor
a) für altes au (idg. əu, Ablautsstufe zu ōu) vor geschwundenem s in (später belegtem) áu neben ó n. ‘Ohr’, pl áue, vgl. got. ausō lit. ausis lat. auris homer. οὔατα.
b) für idg. ōu in dáu (später dó) ‘zwei’ altkymr. dou altind. dvau (idg. *du̯ōu).
c) kontrahiert aus ā und u (aus ō § 85): ·táu und ·tó ‘ich bin’ (§ 757) aus *tā‑u *stā-i̯ō.
láu láo ló (lóu), Dsg zu láe láa ‘Tag’ § 282, 3.
d) aus āu̯ vor geschwundenem Vokal (§ 203), z. B. gáu gáo gó ‘Falschheit’ aus *gāu̯[a.
66. éu (so immer Ml), sonst öfter éo ist entstanden:
a) durch Kontrakzion von e und u, z. B.
béu béo I sg Subj. ‘ich sei’ aus *be(s)u, *esō (mit b‑) § 767.
b) aus eu̯ (für älteres iu̯- § 69), z. B.
béu béo ‘lebendig’ aus *beu̯[as *biu̯os, kymr. byw.
c) Über éu, éo beim Ersatzdehnungs-é s. § 53.