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Page:Thurneysen Handbuch des Altirischen 1 Grammatik.pdf/69

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§ 78. 79.]
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Umfärbung haupttoniger Vokale.

Ver­bindung to-od‑ getreten scheint. Nach solchen Mustern wohl auch taiscélud Ml 90 c 1 neben sonstigem toscélud, Abstrak­tum zu do·scéul(a)i ‘erkundet’, tai­scéltai Npl ‘Kund­schafter’ Tur. 130.

Vereinzelter Vokalwechsel.

79. Er ist meist durch Ausgleichung ähnlicher Wörter hervor­gerufen, z. B.

deg- neben dag- ‘gut’ (§ 365), wie in deg-maini neben dag-moini ‘gute Schätze’, vgl. kymr. breton. da ‘gut’, gall. Dago-durnus Dago-marus, nach dech deg ‘bester’ (§ 374 f.).

mór (nie in Sg) neben már ‘groß’, gall. ‑marus, Maro‑, nach dem Kompa­rativ aus máu (§ 373).

nob·irpaid Wb 8 b 2, ro·airptha 8 c 12 (statt ·eirpthea) zu erb(a)id erp(a)id ‘er vertraut an’, im Anschluß an den Wechsel der Präpo­sizions­formen er- ir- air- (§ 817).

Auch der Dpl tilchaib Ml 14 a 9 neben telach ‘Hügel’ (später auch taulach tulach) erinnert an den Wechsel der Präposi­zionen ir- er- aur‑, id- ed- aud- (§ 816). Doch ist das Muster für das ältere Schwanken zwischen ‑el- und ‑il- viel­leicht eher in dem (später belegten) Dpl inchaib zu enech ‘Antlitz, Ehre’ zu suchen, wo es sich um den Wechsel der Präposi­zionen in- und en- handeln wird (§ 834).

Neben ·talla ‘nimmt weg’ (I sg Subj. ·tall Ml 58 c 6), wohl = to-alla, steht ·tella (III sg Prät. ma du-d·éll Wb 22 b 7), viel­leicht unter Einfluß alter Formen (mit tel‑) des starken Verbs tlen(a)id ‘nimmt weg’ (§ 546). Darnach erhält das homonyme ·tella ‘es gibt Raum für’ (§ 150 c) eine Nebenform ·talla, die gleich­falls als Kompo­situm to·alla aufgefaßt wird (du‑n-d·alla Ml 30 c 17).

Unklar ist mir der Komparativ duliu Ml 45 a 4, 106 b 6, Superl. dulem 14 d 7, 103 a 9 neben gewöhn­lichem diliu 58 d 16 und dilem Wb zu dil ‘teuer’.

Ebenso Dpl selib Tur. 91, sonst sale ‘Speichel’ (Dsg sailiu Thes. II 249,3), später auch saele, kymr. haliw, aus lat. saliua.

Thurneysen, Handbuch des Altirischen.
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